Aus: Ausgabe vom 14.08.2009, Seite 13 / Feuilleton
Klassiker gestorben
Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Peter Dittrich, einer der
bedeutendsten Karikaturisten der DDR, am 10. August im Alter von 78
Jahren einem Krebsleiden erlegen. Bis 1993 erschienen seine
Zeichnungen im Eulenspiegel, den er mitgegründet hatte. Danach
lebte er zurückgezogen in Petershagen bei Berlin. Im
Städtischen Museum Zeulenroda sind zur Zeit Arbeiten von ihm
zu besichtigen. »Eulenspiegel – Klassiker der
ostdeutschen Karikatur« heißt die Wanderausstellung, zu
der ein gleichnamiger Katalog erschienen ist. Bekannt war
Dittrich als akkurater Zeichner bedrohlicher
Kriegsmaschinerien. Er zog die großen Übel des
Kapitalismus durch den Kakao, die Ungerechtigkeit, die Dummheit,
die Gier. Mit genauso großer Liebe für skurrile Details
schilderte er alltägliche Unzulänglichkeiten. Unvergessen
sind seine Blätter aus Datschen und Schrebergärten der
DDR. Tolle »Wimmelbilder« hat er gemalt. Er hat
für Trickfilme gezeichnet, Drehbücher für
populärwissenschaftliche TV-Reihen geschrieben und eine
Vielzahl von Büchern illustriert. (jW)
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