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Aus: Ausgabe vom 07.09.2009, Seite 12 / Feuilleton

Stammheim-Masken

Als hätte es des abermaligen Beweises bedurft, daß die staatliche Version der Todesumstände von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe hinten und vorne nicht stimmen kann, sind nun wie aus der Versenkung ihre Totenmasken im Kunsthandel aufgetaucht. Wie der Focus berichtet, hat ein Kunsthändler aus Zinnowitz an der Ostsee die drei Masken der RAF-Mitglieder erworben. Die drei Gipsabdrücke hatte der Tübinger Bildhauer Georg Halbritter wenige Stunden, nachdem am 18. Oktober 1977 ihr Tod festgestellt worden war, angefertigt. Die Masken galten seitdem als verschollen. Der Kunsthändler berichtete dem Magazin, die Tochter Halbritters habe erst Jahre nach dem Tod des Künstlers dessen Nachlaß gesichtet. Im Atelier habe sie einen Karton entdeckt, in dem die drei Totenmasken lagerten, und der Karton habe den handschriftlichen Vermerk »Die drei Verbrecher« getragen. Jetzt will der Händler die Masken laut Focus einem Museum zur Verfügung stellen, »damit sie nicht in die Hände von irgendwelchen Verehrern geraten«. (ddp/jW)

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