Aus: Ausgabe vom 30.10.2009, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Ackermann fordert Staatsrückzug
Berlin. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat von der neuen
Bundesregierung einen baldigen Rückzug des Staates aus der
Wirtschaft verlangt. Schwache Firmen sollten nicht mit
Steuergeldern künstlich am Leben erhalten werden, forderte der
Manager am Donnerstag in Berlin. Solche Subventionen trockneten den
Wettbewerb aus und gefährdeten die Wirtschaftskultur. Der
Staat solle Ȇberwacher des Wettbewerbs sein, nicht
Teilnehmer.« Die Stimmenmehrheit für Union und FDP sei
ein Votum der Bürger »gegen noch mehr Staat«
gewesen. Damit ändert Ackermann seinen bisherigen Standpunkt,
zumindest was die Finanzbranche betrifft. Der Deutsche-Bank-Chef
galt in den zurückliegenden Monaten als einer der
entschlossensten Befürworter der Bankenrettung mittels
Steuergeldern. Seine Intervention soll u. a. den Ausschlag zur
Stützung der maroden Münchner Immobilienbank Hypo Real
Estate gegeben haben. (AP/jW)
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