Aus: Ausgabe vom 10.02.2010, Seite 15 / Antifaschismus
Neue Beweise gegen SS-Mann Boere
Aachen. Im derzeit vor dem Aachener Landgericht laufenden
Prozeß gegen den früheren SS-Mann Heinrich Boere haben
die Anwälte der Nebenklage neue Beweise vorgelegt. Demnach
soll Boere im Mai 1944 den niederländischen Widerstand
ausspioniert haben. In ziviler Kleidung habe er sich als von den
Deutschen Verfolgter ausgegeben, um die Namen von
Widerstandskämpfern herauszufinden. Aufgrund seiner
Denunziation wurden 52 Menschen festgenommen. Die
Staatsanwaltschaft wirft dem heute 88jährigen zudem dreifachen
heimtückischen Mord aus niedrigen Beweggründen vor.
Boere, der 1940 der Waffen-SS beigetreten war, soll 1944 zusammen
mit weiteren SS-Männern drei Zivilisten erschossen haben.
Boere war bereits 1949 wegen der Taten in Amsterdam in Abwesenheit
zum Tode verurteilt worden, später wurde die Strafe in
lebenslange Haft umgewandelt. Diese hatte der 1954 vor dem
Prozeß in die Bundesrepublik geflüchtete SS-Mann nie
verbüßt. Das Verfahren wird am 19.Februar fortgesetzt.
(jW)
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