Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 20.03.2010, Seite 13 / Feuilleton

Einer der Größten

Wie erst jetzt bekannt wurde, starb am Mittwoch der Sänger und Gitarrist Alex Chilton in New Orleans im Alter von 59 Jahren an Herzversagen. Noch als Schüler hatte er 1967 mit den Box Tops den Riesenhit »The Letter«dem ein jahr später »Cry like a baby« folgte. Doch Chilton wollte kein Teenager-Held werden, sondern mit seiner coolen Gießkannenstimme Kunst zwischen Soul und Jazz anfertigen. Allerdings wurde aus ihm niemals ein feuilletonfreundlicher Tom Waits, und auch kein Eric Burdon oder Mitch Ryder. Dafür war er einerseits zu verdrogt und andererseits zu integer. Er blieb ewiger Geheimtip, nachdem seine fast schon als verstoßen geltende Band Big Star erst nach ihrer Auflösung durch die Punkbewegung Ende der 70er Jahre gewürdigt wurde. Chilton produzierte dann Tav Falco, The Cramps und The Triffids und galt als Genie, das »die Verlängerung des ›guten Songs‹ in den Lärm als logisch und notwendig versteht« (Diedrich Diederichsen). Gleichzeitig beriefen sich auf ihn auch Bands wie REM oder die Replacements vom Reformistenflügel des US Rock. Für Bobbie Gillespie von Primal Scream machte er einfach »Verrüchte Rock’n’ Roll-Platten. Kunst-Platten. Schöne Platten. Klagende Platten. Traurige Platten. Freudige Platten. Alles was ich sagen will, ist, daß Alex Chilton einer der größten war.« (jW

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