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Aus: Ausgabe vom 07.08.2010, Seite 16 / Aktion

Mittel zum Zweck

Jesus würde junge Welt lesen. Und Sie sollten es auch tun
Gibt es eine Zeitung, die die Verteilungsfrage stellt?
Gibt es eine Zeitung, die die Verteilungsfrage stellt?
»Geben ist seliger denn nehmen.« Diesen Bibelspruch sollte man sich immer vor Augen halten. Vor allem, wenn man schon ein paar Milliarden auf der hohen Kante hat. In »Gottes eigenem Land« ist die Botschaft angekommen. Dort haben vierzig ganz dicke Fische ihre »moralische Verpflichtung« erkannt und lassen alle Welt wissen, einen ordentlichen Batzen aus ihren astronomischen Vermögen nun in Wohltaten für Mühselige und Beladene ummünzen zu wollen. Wer wird da noch kleinlich nach den Verantwortlichen der globalen Finanzkrise fragen? Der Kreislauf aus Zerstören und Aufbauen schließt sich. Clever.

Regine R. (40) aus dem Berliner Friedrichshain hat es immer noch nicht weiter als bis zum Tellerwaschen gebracht. Mit ihrem Job im Billigsteakhaus hält sie sich über Wasser und legt von ihrem Minilohn kleine Beträge für ihren »amerikanischen Traum« zurück. Im Herbst sollte es über den großen Teich gehen. Ihr Bruder hat es dorthin bereits geschafft, doch leider noch nicht auf die Forbes-Liste der Superreichen. Den Flugschein kaufte sie beim Gelsenkirchener Reisebüro »Ticket-Point«. Dumm gelaufen.

Denn dessen Mitinhaber Eric K. (39) hält wenig von der Apostelgeschichte. Vom Firmenkonto leitete er nach und nach fast 1,8 Millionen statt an Reiseveranstalter in eigene Kanäle weiter. 5000 Urlaubsträume platzten – und keiner hat’s gesehen. Mit der ganzen Penunze wollte er nach Kuba türmen, weiß die Bild-Zeitung zu berichten. Nicht um die Revolution zu retten – dafür müßte er schon einiges mehr hinlegen. Sondern seinen Arsch. Doch statt den Abflug in die sonnige Karibik zu machen, begibt er sich in die kalten Hände des Rechtsstaates. Ohne Angaben zum Verbleib der Moneten. Nach zwei, drei Jahren guter Führung kann er sich göttlich für die Haft entschädigen. Gerissen.


Ohne reiche Wohltäter oder geheime Konten muß sich diese Zeitung behaupten. Dennoch haben wir viel zu geben. Tägliche Artikel und Analysen, in denen die Verteilungsfrage gestellt und der Sozialneid geschürt wird – Jesus würde vor Freude in die Luft gehen! Und ein Zeitungsabo für volle drei Monate zum Preis von nur 48 Euro. Noch bis zum 7. Oktober bieten wir dieses günstige Abonnement mit der »jW-Sommerakademie« an. Schreiben Sie sich ein!

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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