Aus: Ausgabe vom 13.08.2010, Seite 4 / Inland
Psychopharmaka: Konsum steigt rasant
Hamburg/Osnabrück. Jedes vierte Kind in Deutschland zeigt nach
Angaben von Medizinern psychische Auffälligkeiten.
»Psychische Störungen, vor allem psychosomatische
Symptome, haben bei Kindern und Jugendlichen in den vergangenen
Jahren von 20 auf 25 Prozent zugenommen«, sagte der Direktor
des Universitätsklinikums Eppendorf, Michael Schulte-Markwort,
dem Hamburger Abendblatt (Donnerstagausgabe). Besonders häufig
sind den Angaben zufolge Probleme wie Depression, Angst oder
Hyperaktivität bei Kindern aus Familien mit geringerem
Einkommen und wenig Bildung. Laut Statistischem Bundesamt
erhöhten sich die Ausgaben für psychische Erkrankungen in
Deutschland zwischen 2002 und 2008 drastisch um 22 Prozent auf 28,7
Milliarden Euro. Einer Studie der Techniker-Krankenkasse zufolge
stieg der Verbrauch an Antidepressiva innerhalb von zehn Jahren um
113 Prozent, wie eine TK-Sprecherin der Neuen Osnabrücker
Zeitung sagte. Die Bundespsychotherapeutenkammer forderte
angesichts der Zahlen eine Verbesserung der psychotherapeutischen
Versorgung. Während die Bedarfsplanung in Städten
für 2577 Einwohner einen Psychotherapeuten vorsehe, müsse
im ländlichen Raum ein Therapeut für 23106 Einwohner
ausreichen. (apn/jW)
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