Aus: Ausgabe vom 22.09.2010, Seite 5 / Inland
Streit um Regelsätze für »Hartz IV«
Berlin. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin wirft
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bei der Debatte
um die »Hartz-IV-Reform« ein Ablenkungsmanöver
vor. »Arbeitsministerin von der Leyen drückt sich um die
Frage, wie hoch die Grundhöhen der Regelsätze
tatsächlich liegen sollen. Die Debatte um Sachleistungen
für Bildung und die Bildungschipkarte lenken von dem Kern des
Problems ab«, sagte Trittin am Dienstag. Der Regelbetrag
müsse auf 420 Euro angehoben werden, so der Politiker. Trittin
kritisierte zudem die Bildungschipkarte. Dabei handele es sich um
eine freiwillige Leistung der Kommunen. Das heißt,
Städte wie Düsseldorf werden sie zur Verfügung
stellen können. In Duisburg und Gelsenkirchen, wo
Haushaltsnotlage herrscht, wird dies nicht möglich sein. Von
der Leyen wies die Kritik zurück. Über die neue Höhe
der Leistungen könne nichts gesagt werden, ehe die
alltäglichen Ausgaben von 60000 Haushalten nicht berechnet
seien. Das sei ein sehr aufwendiges Verfahren. Am Wochenende
würden die letzten Sonderauswertungen vorliegen.(dapd/jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Reinhold Schramm: Die Wechselwirkung der Umverteilung - von oben nach unten! Nur höhere Sozialleistungen führen zu höheren Arbeitslöhnen. Höhere Löhne führen zu höheren Sozialleistungen. Überfällig ist eine Umverteilung der Wertschöpfung aus abhängiger Lohnarbeit. Eine Umvert...
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