Aus: Ausgabe vom 02.10.2010, Seite 16 / Aktion
Kommen Sie zu uns!
Vor 15 Jahren haben wir uns an den damals unmöglich klingenden Plan gemacht, die Tageszeitung junge Welt nach ihrer Schließung durch die damaligen Eigentümer zu retten. Wir gründeten den Verlag 8. Mai GmbH und die Genossenschaft LPG junge Welt eG. Daß wir uns dann 15 Jahre unter härtesten Bedingungen auf einem sehr schwierigen Markt halten konnten, ist anderen Medien keine Zeile wert. Wir selber feiern am kommenden Donnerstag ab 19 Uhr in der Ladengalerie der jungen Welt mit einem kleinen Konzert. Dazu laden wir Sie herzlich ein.
Unsere Leserinnen und Leser feiern nicht nur, sie kümmern sich auch darum, daß es weitergehen kann. Der Internetleser Rudi Eifert aus Langenhangen schreibt: »Ich möchte die vielen sehr gut recherchierten und vor allem sehr kritischen und abseits der medialen Berichtssause verfaßten Beiträge zum Anlaß nehmen, der Redaktion meinen Dank auszusprechen. Meinen halbjährlichen Beitrag für das Internetabo erhöhe ich hiermit von 72 auf 100 Euro. Mein Wunsch ist, daß sich viele jW-Abonnenten dieser Entscheidung anschließen.« Diese Idee finden wir großartig: Jeder Print- und Internetabonnent prüft wie Rudi Eifert, ob er nicht auf die nächsthöhere Preisklasse umsteigen kann. So ein Umstieg ist doppelt vorteilhaft: Er hilft der jungen Welt enorm in der angespannten ökonomischen Situation. Anderseits ermöglicht er Lesern mit geringem oder ohne Einkommen den Bezug zum Sozialpreis. Jeder kann so einen konkreten Beitrag zur Entwicklung der jungen Welt leisten.
Das geht aber auch kollektiv, wie man in einem Brief nachlesen kann, der uns diese Woche erreichte: »Liebe Genossinnen und Genossen, hiermit gratulieren wir – die Fraktion Die Linke im Landtag von Nordrhein-Westfalen – dem Verlag 8. Mai und der LPG junge Welt eG herzlich zum 15jährigen Bestehen. Unsere Fraktion nutzt die Tageszeitung junge Welt als unverzichtbare Informationsquelle und kritische Begleiterin unserer parlamentarischen und außerparlamentarischen Aktivitäten. In Zeiten, in denen mediale Kampagnen gegen die politische Linke in diesem Land stetig zunehmen, ist es unverzichtbar, daß es eine Tageszeitung gibt, die nicht mit dem Strom schwimmt. Die junge Welt stellt sich als einzige Tageszeitung dem neoliberalen Einheitsbrei auf dem Zeitungsmarkt entschlossen entgegen. (…) Anläßlich des 15. Geburtstages von Verlag und Genossenschaft haben einige Mitglieder und Mitarbeiter von uns Anteile für Eure Genossenschaft gezeichnet. Wir wünschen uns und natürlich vor allem Euch, dass auch die anderen Fraktionen der Linken unserem Beispiel folgen. (…) Erhaltet Euch Euren kritischen Geist und enttarnt wie bisher die Kräfte, die einer sozial gerechten und friedlichen Gesellschaft entgegenstehen. Mit solidarischen Grüßen, Bärbel Beuermann, Fraktionsvorsitzende, Wolfgang Zimmermann, Fraktionsvorsitzender«. Wir danken herzlichst und möchten nur ergänzen, daß dies nicht nur eine wunderbare Anregung für andere Fraktionen der Linken ist: Bildet Banden in Vereinen, Clubs, Initiativen und tretet gruppenweise der Genossenschaft bei!
Es gibt weitere Möglichkeiten, sich aktiv zu beteiligen: Eine Spende für den Lesefonds (für Freiabos und Probeabos) zum Beispiel. Und natürlich hilft uns jedes Abo: Noch eine Woche gibt es die auf drei Monate beschränkten Aktionsabos. Vor allem aber dürfen all jene, die noch immer kein Print- oder Onlineabo geschaltet haben, uns gerne mit ihrem regulären Abonnement erfreuen. Und wenn Ihr schmaler Geldbeutel leider keine der bisher genannten Möglichkeiten zuläßt, können Sie uns durch die Vermittlung von kostenlosen Probeabos helfen. Egal für welchen Beitrag Sie sich entscheiden: Sie erreichen uns täglich in der Torstraße 6 in Berlin, am kommenden Donnerstag abend in der Ladengalerie und von Mittwoch bis Sonntag kommender Woche auf der Buchmesse in Frankfurt. Wir kommen täglich zu Ihnen, kommen Sie doch auch mal zu uns!
Verlag, Redaktion, Genossenschaft
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
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