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Aus: Ausgabe vom 21.04.1997 / Ausland

Ein General gegen die Geiselnehmer

Neuer Innenminister in Peru. MRTA schraubt Forderungen zurück

Nur wenige Stunden nach dem Rücktritt des bisherigen Amtsinhabers hat Perus Präsident Alberto Fujimori einen neuen Innenminister ernannt. General Cesar Saucedo legte am Sonnabend im Regierungspalast sofort seinen Eid ab. Er war bisher Oberkommandierender des wichtigsten Militärbezirkes des Landes. Neuer Chef des zweiten Militärbezirkes, der die Hauptstadt Lima einschließt, ist nun General Fernando Dianderas Suetone. Der bisherige Innenminister Juan Briones Davila war am Samstag wegen der Geiselnahme in der japanischen Botschafterresidenz in Lima zurückgetreten. Ebenso gab Polizeichef Antonio Ketin Vidal sein Amt auf.

Briones und Vidal waren von Fujimori bereits im Februar für Sicherheitsmängel verantwortlich gemacht worden, die am 17. Dezember rund 15 Guerilleros der Revolutionären Bewegung Tupac Amaru (MRTA) die Geiselnahme von 500 Gästen des japanischen Botschafters ermöglicht hätten. Die Rebellen halten noch immer 72 Geiseln in ihrer Gewalt, darunter den Botschafter Japans, den peruanischen Außenminister und Fujimoris Bruder.

Briones erinnerte bei seinem Rücktritt daran, daß er und Vidal eine entscheidende Rolle bei der Befriedung des Landes, insbesondere der Festnahme der Führung der Guerillabewegung Leuchtender Pfad, gespielt hätten. Jetzt müßten sie aber die Verantwortung für Fehler übernehmen, die die Geiselnahme in der Botschafterresidenz ermöglicht hätten.

Zeitungsberichten zufolge soll die MRTA ihre Forderungen zurückgeschraubt haben. Sie verlange nun nur noch die Freilassung von 30 führenden Genossen, berichtete die Tageszeitung La Republica. Bisher hatte das Kommando die Freilassung von mehr als 400 MRTA-Mitgliedern verlangt. Dies lehnt die peruanische Regierung strikt ab.

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