Aus: Ausgabe vom 23.11.2010, Seite 4 / Inland
Mutmaßlicher Nazi vor Prozeß gestorben
Dortmund. Ein unter dem Verdacht des zehnfachen Mordes und der
Beihilfe zum Mord in mehr als 420000 Fällen stehender
mutmaßlicher Nazikriegsverbrecher ist wenige Wochen vor dem
geplanten Prozeßbeginn gestorben. Samuel K. sei am
vergangenen Donnerstag im Alter von 89 Jahren gestorben, sagte der
Leiter der »Zentralstelle zur Aufarbeitung von
NS-Kriegsverbrechen« in Dortmund, Andreas Brendel, am Montag.
Die Ermittlungen gegen K. waren durch den in München laufenden
Kriegsverbrecherprozeß gegen John Demjanjuk ins Rollen
gekommen. Laut Brendel fanden sich in Akten in den USA Hinweise auf
K., der nach Ende des Zweiten Weltkriegs unbehelligt in Deutschland
gelebt hatte und lediglich als Zeuge vor Gericht aussagen
mußte. K. soll im Vernichtungslager Belzec im damals von
Deutschland besetzten Polen im Einsatz gewesen sein. Während
dieser Zeit wurden dort 420000 jüdische Gefangene vergast.
Außerdem soll K. zehn Juden eigenhändig erschossen
haben.
(AFP/jW)
(AFP/jW)
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