Aus: Ausgabe vom 25.03.2011, Seite 3 / Schwerpunkt
Bombenziele: Angriffe auf Libyen ausgeweitet
Das von den NATO-Staaten Frankreich, Großbritannien und USA
geführte Kriegsbündnis hat seine Angriffe auf Libyen
ausgeweitet. Am Donnerstag waren in der Hauptstadt Tripolis erneut
Explosionen und Flugabwehrfeuer zu hören, wie ein
AFP-Korrespondent berichtete, aber auch Sebha weit im
Südwesten des nordafrikanischen Landes wurde attackiert.
Bereits am Mittwoch abend war Tripolis bombardiert worden. Auch ein
Armeestützpunkt bei Tadschura, etwa 30 Kilometer östlich
der libyschen Hauptstadt, wurde bombardiert. Wie die libysche
Nachrichtenagentur Dschana meldete, wurden dabei ein Wohnviertel
getroffen und »eine beträchtliche Zahl« von
Zivilisten getötet. Unabhängige Bestätigungen
dafür gab es nicht. AFP-Korrespondenten berichteten aber
über einen Großeinsatz von Rettungswagen in Tripolis und
Tadschura. Aus der Stadt Misurata wurden unterdessen schwere
Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen gemeldet.
Frankreichs Außenminister Alain Juppé widersprach Berichten, wonach durch die Luftangriffe auch Zivilisten getötet worden seien. Es sei »genau das Gegenteil« der Fall, sagte Juppé dem Radiosender RTL. »Wir zielen auf militärische Mittel und nichts anderes.« Die Angriffe würden »so lange wie notwendig« dauern, sagte der Minister vor Journalisten. Allerdings sei »der Militäreinsatz nicht dazu bestimmt, dauerhaft zu sein«, sagte Juppé vor Journalisten. Er gehe von »Tagen und Wochen«, nicht von Monaten aus.
Nach tagelangen Streitigkeiten innerhalb der NATO nimmt eine Kommandostruktur für ein Eingreifen des Militärpaktes in Libyen offenbar Konturen an. Die Kommandos für die täglichen Einsätze sollten sich auf dem NATO-Stützpunkt in Neapel und auf dem Stützpunkt im norditalienischen Poggio Renatico befinden, sagte ein NATO-Diplomat AFP in Brüssel. Der Gesamteinsatz solle im militärischen NATO-Hauptquartier im belgischen Mons überwacht werden. Anders als die militärischen Planungen für einen NATO-Beteiligung an der Durchsetzung einer Flugverbotszone steht die politische Entscheidung der 28 NATO-Mitglieder allerdings weiter aus. Am Mittwoch hatte die Türkei eine NATO-Einigung verhindert. Das Land sprach sich gegen eine Überwachung der Flugverbotszone in Libyen durch die NATO aus, sollte die Militärkoalition nicht zuvor ihre Angriffe beenden.
(AFP/jW)
Frankreichs Außenminister Alain Juppé widersprach Berichten, wonach durch die Luftangriffe auch Zivilisten getötet worden seien. Es sei »genau das Gegenteil« der Fall, sagte Juppé dem Radiosender RTL. »Wir zielen auf militärische Mittel und nichts anderes.« Die Angriffe würden »so lange wie notwendig« dauern, sagte der Minister vor Journalisten. Allerdings sei »der Militäreinsatz nicht dazu bestimmt, dauerhaft zu sein«, sagte Juppé vor Journalisten. Er gehe von »Tagen und Wochen«, nicht von Monaten aus.
Nach tagelangen Streitigkeiten innerhalb der NATO nimmt eine Kommandostruktur für ein Eingreifen des Militärpaktes in Libyen offenbar Konturen an. Die Kommandos für die täglichen Einsätze sollten sich auf dem NATO-Stützpunkt in Neapel und auf dem Stützpunkt im norditalienischen Poggio Renatico befinden, sagte ein NATO-Diplomat AFP in Brüssel. Der Gesamteinsatz solle im militärischen NATO-Hauptquartier im belgischen Mons überwacht werden. Anders als die militärischen Planungen für einen NATO-Beteiligung an der Durchsetzung einer Flugverbotszone steht die politische Entscheidung der 28 NATO-Mitglieder allerdings weiter aus. Am Mittwoch hatte die Türkei eine NATO-Einigung verhindert. Das Land sprach sich gegen eine Überwachung der Flugverbotszone in Libyen durch die NATO aus, sollte die Militärkoalition nicht zuvor ihre Angriffe beenden.
(AFP/jW)
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