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Aus: Ausgabe vom 28.03.2011, Seite 3 / Schwerpunkt

Arabische Revolte

Tote und Verletzte in Jemen und Jordanien
Jemen: Verhandlungen zwischen der Partei von Präsident Ali Abdullah Saleh und der Opposition blieben am Wochenende ohne Erfolg. Die Regierungspartei sei zu Gesprächen über eine Übergangsphase bereit gewesen, die Opposition habe jedoch auf Salehs sofortigem Rücktritt bestanden, erklärte Präsidentensprecher Ahmed Al-Sufi der Nachrichtenagentur AP. Dies sei inakzeptabel.

Im Jemen kommt es seit sechs Wochen zu teils gewaltsamen Massenprotesten gegen den seit 32 Jahren regierenden Präsidenten. Vor einer Woche hatten Sicherheitskräfte in Sanaa mehr als 40 Demonstranten erschossen. »Der Jemen ist eine tickende Bombe«, sagte Saleh am Samstag in einem Interview mit dem Fernsehsender Al-Arabija. »Und wenn das politische System zusammenbricht und es keinen konstruktiven Dialog gibt, wird es einen langen Bürgerkrieg geben, der schwierig zu beenden sein wird.«

Am Sonntag wurden bei einem Angriff auf einen Posten der jemenitischen Armee sieben Soldaten getötet. Der Anschlag ereignete sich in der Provinz Marib im Landesinneren. Tags zuvor hatte die Washington Post berichtet, US-Geheimdienste kündigten einen Al-Qaida-Anschlag im Jemen an. Die schiitischen Houthi-Rebellen im Norden des Landes haben nach ihren Angaben die nördliche Provinz Saada unter ihre Kontrolle gebracht. Sie ernannten einen eigenen Gouverneur, berichtete die Internet-Seite yemenpost.net am Sonntag.


Jordanien: Am Sonnabend forderten Jugend- und Islamistenorganisationen den Rücktritt von Ministerpräsident Maaruf Bachit. Die Regierung habe ihre Legitimation verloren, weil sie »das Blut ihrer Bürger« vergieße, sagte der Chef des politischen Arms der Muslimbruderschaft in Jordanien, Scheich Hamseh Mansur, vor Journalisten in der Hauptstadt Amman. Die Gruppe »Jugendliche des 24. März«, deren Protestlager am Freitag gewaltsam geräumt worden war, forderte die Absetzung Bachits. Zudem sollten Verantwortliche des jordanischen Geheimdiensts und der Polizei entlassen und vor Gericht gestellt werden, verlangte sie in Amman.

Bei den Zusammenstößen von Gegnern und Anhängern der jordanischen Regierung waren am Freitag nach Angaben von Ärzten in der Hauptstadt Amman ein Mensch getötet und mehr als 130 weitere verletzt worden. Polizisten trieben die Demonstranten mit Wasserwerfern auseinander. Eine AFP-Journalistin berichtete, daß mehr als 200 Angreifer zuvor mit großen Steinen jugendliche Demonstranten beworfen hatten, die auf einem Platz in Amman campierten. (AFP/dapd/dpa/jW)

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