Aus: Ausgabe vom 14.05.2011, Seite 16 / Aktion
Die Mauer muß weg!
Von Peter SteinigerDas Internet ist nicht nur ein weiterer Verbreitungsweg und eine wichtige Werbeplattform für die junge Welt als Zeitung, so, wie man sie kennt, sondern ein Medium mit eigenen Anforderungen und Möglichkeiten, Informationen anzuordnen und zu verknüpfen. Leserinnen und Leser an Bildschirmen oder Displays haben nicht unbedingt auch einen Bezug zum Printprodukt und dessen Gliederung, sondern möchten sich schnell und intuitiv zurechtfinden. Um dem besser gerecht werden zu können, haben wir gründlich aufgeräumt und neue Ordnung geschaffen. Sechs zentrale Menüpunkte sind nun auf einen Blick und ohne lästiges Scrollen zu erfassen, für kurze Wege wurde eine Sitemap am Fuß der Startseite angelegt.
Das Printprodukt ist und bleibt die Vorlage der Internetausgabe. Um aber auch das Tor zu treffen, bedarf es im Internet Orientierungshilfen, wo Zeitungsrubriken keinen Aufschluß geben über Ressort oder Textsorte. Sie erleichtern vor allem das Heben archivierter Schätze. Herzstück unserer Online-Perestroika bildet deshalb mit »Themen« ein Recherchemittel, welches Dossiers, Serien und Reportagen in einem neuen Kategoriensystem ordnet. Endlich können hier nun auch die Beiträge aus der zweiseitigen Zeitungsrubrik »Thema«, unterteilt in Analysen und Dokumentationen, besser nach inhaltlichen Kriterien durchsucht werden.
Latte-Macchiato-Fraktion, hör die Signale: Neben der Zeitung im Format PDF mit der 1:1-Ansicht stehen nun auch ePub-Dateien als ideales Textformat für eReader auf mobilen Lesegeräten wie Smartphones (iPhones, Android-Handys) zum Download. Gültig bleiben für die junge Welt online die ökonomischen Gesetze. Jeder Entwicklungsschritt muß mit der Aboentwicklung korrespondieren. Und schon bald wollen wir die Mauern zwischen Online und Print durchlässiger machen, beide Medienformen enger miteinander verknüpfen. Doch manch Rotbesternter, der brav und ohne zu murren etwa für seine Imperialistenbrause löhnt, macht sich noch krumm, wenn es darum geht, ein klein wenig Revolutionssteuer an die junge Welt abzuführen. Unser verbessertes Produkt ist ein guter Anlaß, in sich zu gehen und mit einem Onlineabo die digitale Linke zu stärken.
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- E.Rasmus: Irritiert Tut mir leid, ich kann mich mit der neuen Online-Form zur Zeit nicht anfreunden. Erworbene Sehgewohnheiten werden ignoriert. ich komme mir vor wie in der Kaufhalle - neuscheißdeutsch: Supermarkt -, wo...
- Dr.Manfred Richter: Neugestaltung on-line Die Neugestaltung gefällt mir nur bedingt: Das Erscheinungsdatum ist nicht mehr erkennbar und die Schwerpunkt-Rubrik wird von der Überschrift Aktuelles überdeckt....
Ähnliche:
- 12.03.2011
»Tatörtlichkeit Internet«
- 22.01.2011
Mal drüber reden
- 13.11.2010
Vom Werdegang einer Information
Mehr aus: Aktion
-
Ihr Onlineabo, bitte
vom 14.05.2011