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Aus: Ausgabe vom 18.06.2011, Seite 16 / Aktion

Empört Euch!

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unbenannt
Liebe Leserinnen und Leser,

immer mehr Menschen empören sich weltweit über wachsende soziale Widersprüche. Nicht nur in Athen, Madrid und Lissabon gehen Hunderttausende auf die Straße. Neue Protestformen werden entwickelt – und traditionsreiche wiederbelebt. Generalstreik in Prag, in Kolumbien erobern Bauern ihre Parzellen von den Paramilitärs zurück. Der Platz an dieser Stelle reicht lange nicht, um nur die wichtigsten Verschärfungen zu benennen. Oder die vielfältigen Formen des Widerstandes.

Dazu braucht es schon eine Tageszeitung, die jeden Tag Fakten, Meinungen und Analysen bietet. Die nicht verschweigt, daß die zentrale Ursache der Probleme im Zwang des Kapitalismus zur Profitmaximierung liegt, bedingt durch die vorherrschenden Eigentumsverhältnisse. Empörung ist ein erster wichtiger Schritt, solche Verhältnisse zu durchschauen – und zu verändern. Dazu ist die junge Welt ein wichtiges Instrument. Deshalb bieten wir für die nächsten drei Monate das Empört-Euch-Abo an.


Empörung über Ungerechtigkeiten genügt nicht. Aber noch schlimmer wäre es, sich mit den Verhältnissen abzufinden. Allerdings wird Empörung, auch wenn sie von vielen Menschen nach außen getragen wird, frei nach Marx nur dann zum Erfolg führen, wenn Kombination sie vereint und Kenntnis sie leitet. Dazu braucht es mehr als spontane Erhebungen. Und mehr als eine linke, unabhängige Tageszeitung. Aber ohne beides wären Veränderungen erheblich schwieriger durchzusetzen.

Allerdings: Nach drei Monaten endet das Aktionsabo. Wer sich auch danach für den Lauf der Dinge interessiert, sollte im Anschluß das Normalabo bestellen. Das Empört-Euch-Abo kann auch genutzt werden, um die junge Welt weiterzuempfehlen. Oder für drei Monate zu verschenken.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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