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Aus: Ausgabe vom 11.08.2011, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Ex- und Hopp-­Mentalität

Die EU-Kommission hat am Dienstag ein öffentliches Konsultationsverfahren zum Verbrauch von Plastiktüten abgeschlossen. Erwogen wird, sie zu besteuern oder zu verbieten. EU-Bürger verbrauchen nach Angaben der Kommission im Schnitt etwa 500 Einweg-Plastiktüten pro Kopf und Jahr. In Deutschland sind es nur 65 Tüten. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wies am Dienstag darauf hin, daß viele Tüten in der Natur landeten. So sei in einigen Meeresregionen die Menge kleinerer und sehr kleiner Plastikteilchen im Wasser bereits größer als die Menge des natürlichen Planktons. Fische und Vögel verwechselten die Teilchen mit Futter. Über den Verzehr gelangten sie inklusive der in ihnen enthaltenen giftige Chemikalien in die menschliche Nahrungskette. Ein generelles Verbot der Tüten hält der BUND nicht für sinnvoll. Er fordert statt dessen ein Verbot der kostenlosen Abgabe. In Erwägung zu ziehen sei auch eine Rohstoffsteuer für die Ausgangsmaterialien zur Herstellung. »Das wichtigste Ziel muß es sein, von der allgegenwärtigen Wegwerfmentalität wegzukommen«, erklärte der BUND-Experte Heribert Wefers. »Wenn angefangen wird, die Ex- und Hopp-Mentalität zu bekämpfen, kommen wir auch in anderen Bereichen weiter.«

(ots/jW)

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