Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 27.09.2011, Seite 12 / Feuilleton

Modalitäten der Aufarbeitung

Im Alten Senatssaal der Uni Leipzig wird heute in Anwesenheit des Botschafters Chiles in Deutschland, Jorge Oryan Schütz, das Kolloquium »Archive der Erinnerung« eröffnet. Bis Sonntag werden Literatur und Kunst erörtet, die in den letzten 40 Jahren in Argentinien, Brasilien, Chile und Uruguay entstanden sind. Ein Schwerpunkt sind die »Aufarbeitungsmodalitäten« der Diktaturen in Argentinien und Chile. Man wolle »einen substantiellen kulturpolitischen Beitrag zu diesem Bereich leisten«, sagte der Direktor des Ibero-Amerikanischen Forschungsseminars der Uni Leipzig, Alfonso de Toro. Das Kolloqium wird zusammen mit der Pontificia Universidad Católica in Santiago de Chile veranstaltet. Vor einem Jahr haben die Hauptverantwortlichen in Santiago bereits »allgemeine Fragen der Archivierungs- und Erinnerungsformen« erörtert.

Ein zentraler Programmpunkt des Kolloqiums ist die Präsentation des Romans »Das Doppelleben« (La vida doble). Das Buch erhielt in diesem Jahr den Las-Americas-Preis. Der chilenische Autor Arturo Fontaine wird am Mittwoch, 15 Uhr, Auszüge vortragen und anschließend ein Referat halten. Es folgt eine Diskussionsrunde. Der fiktive Roman behandelt den wahren Fall einer unter Pinochet in die Fänge des Geheimdienstes geratenen Widerstandskämpferin, die gefoltert wird und aktiv für den Geheimdienst zu arbeiten beginnt, bis sie nach Schweden ins Exil flieht. In Zusammenarbeit mit den 5. Argentinischen Filmtagen werden im Rahmen der Tagung außerdem Filme von Tiziana Panizza (Santiago/Chile), Patricio Guzmán und Mariano Aiello/Kristina Hille gezeigt. (jW)

Vollständiges Programm unter uni-leipzig.de

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