Aus: Ausgabe vom 19.12.2011, Seite 15 / Politisches Buch
Neu erschienen
Komplott gegen Ghaddafi
Das Buch des Publizisten Mark Altten »Das Ghaddafi-Komplott« führt in das Westberlin der 80er Jahre. Libysche Exilanten hatten in der Geheimdienstmetropole vor fast 30 Jahren dem Berliner Gerüstbauer Hilmar Hein und seiner Gang 30 Millionen Dollar für die Ermordung Ghaddafis geboten. Zunächst wurden Pistolen für die Libyer organisiert, mit denen in London, Wien und Rom Morde begangen wurden, in Bonn gab es einen Anschlag auf die libysche Botschaft. Bevor der Auftrag zur Beseitigung Ghaddafis selbst erfüllt werden konnte, wurde aber Hein 1987 in Westberlin zu sieben Jahren Haft verurteilt. Die Exillibyer waren offensichtlich mit der CIA verbandelt, was bedeutet: Sie verfügten auch über beste Kontakte in die Politik der Frontstadt, also auch in deren Halbwelt. Der Gerüstbauer Hein hofft nun nach dem Krieg in Libyen auf die damals versprochene Belohnung, denn Ghaddafi ist tot, und sein damaliger Partner im »neuen Libyen« gilt als einer der Strippenzieher des Regimes von Paris’, Londons und Washingtons Gnaden.Mark Altten: Das Ghaddafi-Komplott. Spotless Verlag, Berlin 2011, 127 Seiten, 9,95 Euro
Sarrazin und die neue Rechte
Thomas Wagner und Michael Zander gehen in »Sarrazin, die SPD und die Neue Rechte« Fragen nach wie: Was hat die SPD mit Rassismus zu tun? Warum macht die NPD mit Sarrazin Wahlkampf? Welches sind die politischen Schnittmengen zwischen der bürgerlichen »Mitte« und der »neuen Rechten«? Die Autoren zeigen, wie eine aggressive Rechtfertigung von Herrschaft und sozialer Ungleichheit ebenso salonfähig wie populär gemacht wurde. »Meinungsfreiheit« fordern SPD-Politiker, Konservative, die Neurechen oder der norwegische Terrorist Anders Breivik für sich, als seien sie mit ihren rassistischen Ansichten in einer Minderheit.Thomas Wagner/Michael Zander: Sarrazin, die SPD und die Neue Rechte. Untersuchung eines Syndroms. Spotless Verlag, Berlin 2011, 160 Seiten, 9,95 Euro
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