Aus: Ausgabe vom 31.05.2012, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Kümmerles Beobachtungen
Die EU-Politiker sollten die alten »Trampelpfade« verlassen, forderte vergangene Woche Tobias Kümmerle, Professor für Biogeographie an der Humboldt-Universität zu Berlin, bei der Vorstellung der Studie »Conservation policy in traditional farming landscapes«. Laut Mitverfasser Kümmerle geht es in ihr um schützenswerte »Agrarlandschaften, ein Beispiel ist Transsilvanien in Rumänien, die traditionell extensiv bewirtschaftet werden, und eine hohe Artenvielfalt und eine Kulturlandschaft aufweisen«. Die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) führe »oft zu einer Polarisierung der Landwirtschaft. Einerseits werden gute Standorte oft sehr stark ausgebeutet. Andererseits eröffnen die Subventionen traditionellen Landwirten keine wirkliche Perspektive, und sie verlassen letztendlich oft ihre Bauernhöfe, weil die Erträge nicht zum Leben ausreichen oder sie sich nach einem besseren Leben in der Stadt sehnen.« Der Verlust traditioneller Kulturlandschaften sei so nicht aufzuhalten. Kümmerles Beobachtungen stammen von Forschungsaufenthalten in den Karpaten, Rumänien, Polen, der Ukraine und der Slowakei.
(jW)
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