Aus: Ausgabe vom 13.07.2012, Seite 1 / Inland
Freispruch für Ortenauer Neonazi
Freiburg. Der Ortenauer Rechtsextreme Florian Stech ist am Donnerstag vom Vorwurf des versuchten Totschlags freigesprochen worden. Der Grundsatz »im Zweifel für den Angeklagten« gelte auch für Neonazis, sagte die Richterin am Landgericht Freiburg, Eva Kleine-Cosack, nach Informationen der Badischen Zeitung. Stech hatte einen 22jährigen schwer verletzt, als er im Oktober 2011 mit Vollgas in eine Gruppe von Antifaschisten fuhr, die sich ihm laut Urteilsbegründung »in eindeutig unfriedlicher Absicht« genähert hatten. Kleine-Cosack bescheinigte Stech Notwehr, obwohl sie einräumen mußte, daß er durchaus die Alternative der Flucht gehabt hätte. Es sei zwar möglich, daß er die Situation erfaßt habe und bewußt in die Gruppe hineingefahren sei. »Es kann sein. Aber das reicht nicht, die Kammer ist nicht davon überzeugt«, so die Richterin. Die Staatsanwaltschaft hatte für Stech drei Jahre Haft gefordert. (jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- K.-M.Menzel: Notwehrexzess nicht Notwehr Das "kann sein" bezieht das Landgericht ausdrücklich auf eine vom als "Paten" agierenden Staatsschutzbeamten W. Schnaiter, dem passend in der Hauptverhandlung einfiel, den Strech in "Panik" erlebt zu ...
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