Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 16.07.2012, Seite 5 / Inland

Graumann warnt Gesetzgeber

Berlin. Der Zentralrat der Juden (ZdJ) hat vor drastischen Folgen gewarnt, sollte die rituelle Beschneidung von Jungen weiterhin als rechtswidrig eingestuft werden. Das Landgericht Köln hatte die im Judentum wie im Islam verbreitete Praxis im Juni als strafbare Körperverletzung gewertet. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) prüft unterdessen eine Änderung des Patientenrechts, um die Beschneidung als Ausdruck religiöser Selbstbestimmung straffrei zu halten. ZdJ-Präsident Dieter Graumann sagte am Wochenende dem Focus, er habe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), alle Fraktionschefs im Bundestag und die Ministerpräsidenten schriftlich gebeten, direkt nach der Sommerpause ein Gesetz auf den Weg zu bringen. Falls es bei der Rechtsauffassung des Kölner Gerichts bleibe, sei das jüdische Leben in Deutschland bedroht. »Dann müßten wir gehen«, sagte Graumann. Das sei »kein rhetorischer Trick«. (dapd/jW)