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Aus: Ausgabe vom 11.08.2012, Seite 16 / Aktion

Daheim in der Welt

Im Süden wird unser Aktionsabo bisher deutlich häufiger bestellt als im Westen, Osten oder Norden. Was ja nicht so bleiben muß
Kolumbianische Indigenas bei der Entmilitarisierung (11. August
Kolumbianische Indigenas bei der Entmilitarisierung (11. August 2012, Toribio)
Wenn Freiburger Rentnerinnen und Rentner in einer Stühlinger Dorfkneipe beschließen, das örtliche frühzeitig geschlossene Freibad zu besetzen und am nächsten Tag mit Leitern Mauern und Zäune überwinden, um am Wochenende dem Badevergnügen nachzugehen, kann das ein Thema für die junge Welt sein. Wenn wir davon rechtzeitig Wind bekommen. Nicht, weil wir ein Freiburger Regionalblatt sind, sondern weil regionale Aktionen Beispielwirkung für die ganze Republik haben können. Und zur Nachahmung anregen. Deshalb berichten wir so wie heute auch besonders gerne, daß Rentnerinnen und Rentner im Berliner Bezirk Pankow ihren Treffpunkt einfach nicht hergeben, auch wenn der Bezirk die Kostenübernahme für die Einrichtung als »freiwillige Leistung« deklariert, die man nun wegen Finanzmangels streichen müsse: Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Und so geben wir mit großer Freude genauso die Informationen weiter, daß in einer ländlichen Region in Kolumbien oder Spanien die Vertreter des Staatsterrorismus nicht mehr geduldet, sondern einfach von den Bauern davongejagt werden. Weltbühne und Dorfkneipe sind in der jungen Welt keine Gegensätze.

Weil das so ist, wird die junge Welt regional und international gelesen. So finden sich in dieser Woche jW-Berichte und -Titelseiten in venezolanischen Medien wieder (siehe z.B. Junge Welt entrevistó a Amílcar Figueroa). Hierzulande zitiert man uns nicht so gerne. Aber auch unsere Leserinnen und Leser verhalten sich sehr unterschiedlich. Im Moment bieten wir ja für Dorfkneipengänger und Weltbühnenbummler das Aktionsabo für nur 55 Euro an: Drei Monate die Printausgabe vorort im Briefkasten und die Onlineversion obendrauf für unterwegs: Diese Offerte wird gut angenommen. Am besten von Leserinnen in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Erst dann kommen mit Sachsen die neuen Länder ins Spiel. Am wenigsten Bestellungen erreichten uns bisher aus Thüringen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, gar keine aus dem Saarland, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen. Die anderen Länder liegen im Mittelfeld. Zwar ist der Sommer nicht die Hochzeit solcher Vertragsabschlüsse, aber gerade deshalb wollen wir jetzt für unsere Zeitung neue Leser werben. Nur mit ausreichend Abonnements kommen wir über die vor uns stehenden schwierigen Zeiten. Und das Aktionsabo ist ein prima Einstieg, weshalb es sich auch als Geschenk gut eignet: Es endet zwar automatisch, die meisten können aber danach auf die jW-Berichte von Dorfbühne und Weltkneipe nicht mehr verzichten.


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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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