Aus: Ausgabe vom 22.09.2012, Seite 12 / Feuilleton
Berlin-Wedding
Nein, Berlin-Wedding ist noch nicht gentrifiziert wie das sogenannte Kreuz-Kölln oder wie es Moabit in absehbarer Zeit sein wird. Hier »herrscht geschäftige Armut. Teenager träumen davon, später bis zu tausend Euro mit dem Tunen von Kraftfahrzeugen zu verdienen. An den Erdgeschossen kleben allmonatlich neue ›Neue Bewirtschaftung‹-Aufkleber. Was gestern ein Kiosk und Tele- bzw. Internetcafé war, ist heute ein Nagelstudio und morgen vielleicht ein ›Spätverkauf International‹ mit Ramsch für Kinder in den Regalen«, hieß es 2010 in dieser Zeitung. Und dieses Wochenende heißt es: »Wedding hat Kultur!« Es findet nämlich »das 2. Wedding Kulturfestival« statt, mit der »einzigartigen wie einfachen Idee: Jeder kann mitmachen, jeder kann dabei sein«, sagen die Veranstalter. In diesem Jahr beteiligen sich mehr als 50 Orte mit über 130 Veranstaltungen: Straßen und Plätze werden bespielt; Ateliers, Galerien, Kneipen, Kulturorte und Privaträume öffnen ihre Türen und präsentieren Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Führungen. Der Eintritt ist überall frei. Besondere Beachtung verdient der Leopoldplatz (Musik) und das Stattbad Wedding (Kunst), Gerichtsstr. 65. (jW)
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