Aus: Ausgabe vom 26.10.2012, Seite 3 / Schwerpunkt
Stromriese profitiert von Energiewende
E.on hofft auf den großen Reibach. Aus zwei alten Gaskraftwerken will der Düsseldorfer Energiekonzern im Winter viel Geld herausschlagen, wie die Onlinezeitung Wall Street Journal Deutschland am Donnerstag berichtete. Möglich wird das durch den steigenden Anteil des Solarstroms am Energieaufkommen. Fällt dieser in der dunkleren Jahreszeit, müssen potente Kraftwerke in Reserve gehalten werden. Die wären im Sommer unrentabel, sollen jetzt aber den Düsseldorfern die Frostsaison versüßen.
Derzeit laufen Verhandlungen zwischen E.on und der Bundesnetzagentur, wie beide Seiten dem Wall Street Journal bestätigten. »Wir gehen schon davon aus, daß eine solche Lösung in Kürze gefunden wird«, sagte demnach eine Sprecherin des Stromerzeugers. Im Gespräch sind ein Gaskraftwerk nahe Frankfurt am Main und eines im oberbayerischen Ingolstadt. Deren Betriebskosten sind auch bei gutem Wetter hoch, während Solarzellen nichts extra kosten, wenn sie viel Energie produzieren. Das heißt, nur in Spitzenzeiten, wenn an der Leipziger Strombörse hohe Kapazitäten nachgefragt werden, sind die Gaskraftwerke profitabel.
Die beiden E.on-Kraftwerke sind in der Lage, bis zu 1000 Megawatt ins Netz einzuspeisen, wenn sie auf Vollast fahren. Das entspricht einem Atomkraftwerk. Für die Bereithaltung als Winterreserve werden die Betriebskosten erstattet. Die Notvariante war im letzten Jahr eingeführt worden, weil die Atomkraftwerke für Sicherheitsüberprüfungen vom Netz gehen mußten. Anlaß dafür war die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima im März 2011.
Voriges Jahr wurden 2000 Megawatt als Notversorgung vorgehalten, im neuen Jahr sollen es laut WSJ Deutschland 2600 Megawatt sein. Die Bundesregierung will es den Stromkonzernen allerdings verbieten, systemrelevante Kraftwerke einfach abzuschalten. Bis eine endgültige Regelung gefunden ist, wird in diesem Winter noch viel Geld in die Taschen von E.on fließen. (mk)
Derzeit laufen Verhandlungen zwischen E.on und der Bundesnetzagentur, wie beide Seiten dem Wall Street Journal bestätigten. »Wir gehen schon davon aus, daß eine solche Lösung in Kürze gefunden wird«, sagte demnach eine Sprecherin des Stromerzeugers. Im Gespräch sind ein Gaskraftwerk nahe Frankfurt am Main und eines im oberbayerischen Ingolstadt. Deren Betriebskosten sind auch bei gutem Wetter hoch, während Solarzellen nichts extra kosten, wenn sie viel Energie produzieren. Das heißt, nur in Spitzenzeiten, wenn an der Leipziger Strombörse hohe Kapazitäten nachgefragt werden, sind die Gaskraftwerke profitabel.
Die beiden E.on-Kraftwerke sind in der Lage, bis zu 1000 Megawatt ins Netz einzuspeisen, wenn sie auf Vollast fahren. Das entspricht einem Atomkraftwerk. Für die Bereithaltung als Winterreserve werden die Betriebskosten erstattet. Die Notvariante war im letzten Jahr eingeführt worden, weil die Atomkraftwerke für Sicherheitsüberprüfungen vom Netz gehen mußten. Anlaß dafür war die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima im März 2011.
Voriges Jahr wurden 2000 Megawatt als Notversorgung vorgehalten, im neuen Jahr sollen es laut WSJ Deutschland 2600 Megawatt sein. Die Bundesregierung will es den Stromkonzernen allerdings verbieten, systemrelevante Kraftwerke einfach abzuschalten. Bis eine endgültige Regelung gefunden ist, wird in diesem Winter noch viel Geld in die Taschen von E.on fließen. (mk)
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