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Aus: Ausgabe vom 13.11.2012, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Bayern: Kurzarbeit für 4000 Metaller

Die Beschäftigten der bayerischen Metall- und Elektroindustrie bekommt die ersten Folgen schwacher Auftragslagen zu spüren. Für mehr als 4000 Beschäftigte in Bayern sei bereits Kurzarbeit angemeldet worden, sagte der bayerische IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler der Nachrichtenagentur dpa Ende vergangener Woche in München. Und er rechnet mit einem Anstieg im kommenden Jahr. »Wir werden die Kurzarbeit an der einen oder anderen Stelle noch brauchen«, so Wechseler weiter. Die Metall- und Elektroindustrie in Bayern beschäftigt mehr als 700000 Menschen.

Lastwagenbauer MAN prüft wegen eines erwarteten Gewinn­einbruchs Kurzarbeit im kommenden Jahr. Der Autozulieferer Bosch führte im September zeitweise Kurzarbeit in seinem Werk in Bamberg ein. Aber auch andere Branchen scheinen nicht ausgelastet: Der Chemiekonzern Wacker meldete für sein Werk im oberbayerischen Burghausen Kurzarbeit an. Betroffen davon sind 650 bis 700 der 1800 Mitarbeiter, hieß es in der Nürnberger Zeitung.

Mit den Krisenjahren 2008/09 ist die Lage nach Wechslers Meinung zwar nicht vergleichbar. »Insgesamt ist es noch nicht dramatisch«. Dennoch müßten schon jetzt Vorbereitungen für eine weitere Verschlechterung der Auftragslage getroffen werden. Die IG Metall fordert, das Kurzarbeitergeld wie in den Krisenjahren auf zwei Jahre zu verlängern.

Kurzarbeitergeld wird seit Anfang dieses Jahres nur noch für sechs Monate gezahlt. Kurzarbeiter bekommen – wie beim regulären Arbeitslosengeld – 60 Prozent (Beschäftigte mit Kindern 67 Prozent) des ihnen durch den Arbeitsausfall entgehenden Nettolohns erstattet. Die IG Metall verlangt von der Bundesregierung schon wegen der Vorlaufzeit von etwa drei Monaten die sofortige Wiedereinsetzung der Krisenregeln. Damals schwoll die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland auf gut 1,4 Millionen an. Derzeit sind es nach Hochrechungen der BA vom August knapp 39000. (jW)

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