Aus: Ausgabe vom 30.04.2013, Seite 16 / Aktion
Anders als andere
die junge Welt ist anders als andere Tageszeitungen. Sie ist kein Unterhaltungsblatt, sondern konzentriert sich täglich auf wesentliche Informationen, Berichte und Analysen. Aber auch das kann mitunter ein Vergnügen sein, vor allem weil die junge Welt eine im Blätterwald mittlerweile ungewöhnliche Position bezieht: Sie schreibt vom Standpunkt der Lohnabhängigen und Arbeitslosen – und nicht von dem der Konzernleitungen und neoliberalen Politikern. Ob bei der Strom- und Wasserversorgung, bei Mietpreisentwicklung, Lohnkämpfen oder Nahrungsmittelspekulation: Wir fragen, wem eine Maßnahme nützt, wem sie schadet. Die soziale Frage interessiert uns auch über den deutschen Tellerrand hinaus: Wir berichten über die sozialen Kämpfe in Europa, Afrika oder Lateinamerika – nicht nur, damit Sie gut informiert sind, sondern weil wir daraus auch für unsere Kämpfe lernen wollen. Vor allem aber sind wir eine Zeitung, die entschieden gegen alte und neue Kriege anschreibt. Als einzige überregionale Tageszeitung wenden wir uns konsequent gegen jede deutsche Beteiligung an Kriegen und lassen uns nicht dazu mißbrauchen, im Auftrag der Herrschenden die Heimatfront von der Notwendigkeit neuer Kriege zu überzeugen.
Wieso können wir uns eine solche leider sehr außergewöhnliche Haltung für eine Tageszeitung erlauben? Das hat zwei wesentliche Gründe: Die junge Welt gehört keiner Kirche oder Partei, sondern mehrheitlich der Genossenschaft ihrer Leserinnen und Leser. Sie ist ökonomisch nicht abhängig von großen Anzeigenkunden oder Geldinstituten. Sie finanziert sich hauptsächlich über die Abonnements ihrer Leserinnen und Leser. Kredite erhält sich nicht von Banken, sondern von ihrer eigenen Genossenschaft. Der zweite Grund: Wir nutzen diese Unabhängigkeit, um in unseren Analysen und Berichten einen marxistischen Standpunkt einzunehmen: Wir fragen nach den Eigentumsverhältnissen. Wir sind der Meinung, daß bestehende Verhältnisse nicht nur veränderbar sind, sondern unbedingt verändert werden müssen. Grundsätzlich. Und trotzdem sind wir keine Partei oder Organisation, sondern schlicht und einfach: Eine Tageszeitung!
Natürlich können wir Ihnen hier vieles erzählen – von unseren Leserinnen und Lesern erwarten wir aber geradezu, daß sie kritisch hinterfragen. Und zweifeln. Deshalb machen wir Ihnen an dieser Stelle vier Angebote.
Angebot Nr. 1: Holen Sie sich eine weitere Ausgabe der jungen Welt in den nächsten Tagen am Kiosk!
Ihnen hat diese Ausgabe gefallen? Vielleicht die nächste ja schon weniger... Überprüfen Sie dies und nutzen Sie den Coupon von der Titelseite. Damit erhalten Sie an einem Kiosk Ihrer Wahl eine Tagesausgabe von Montag bis Freitag gratis – vorausgesetzt, der Zeitungshändler führt die junge Welt. Sie dürfen auch gerne ab und zu eine Ausgabe im Einzelhandel kaufen, sie kostet 1,30 Euro von Montag bis Freitag und 1,70 Euro am Wochenende. Wir möchten Sie aber warnen: Es ist zwar die dünnste und preisgünstigste überregionale Tageszeitung – es gibt aber in ihr oft mehr zu lesen als in anderen: Wir verzichten auf Firlefanz und konzentrieren uns auf das Wesentliche.
Angebot Nr. 2: Lesen Sie die junge Welt drei Wochen kostenlos und unverbindlich!
Es besteht die Gefahr, daß Sie Gefallen an dieser Zeitung finden, wenn sie mehrere Ausgaben gelesen haben. Auch dann haben wir ein faires Angebot für Sie: Bestellen Sie mit dem nebenstehenden Coupon die junge Welt, Sie erhalten sie drei Wochen lang täglich von Montag bis Samstag in Ihren Briefkasten geliefert. Sie bezahlen dafür: nichts! Das Angebot ist völlig unverbindlich, daß heißt, Sie müssen die junge Welt nicht abbestellen. Dieses Probeabo endet nach drei Wochen garantiert automatisch. Natürlich haben wir nichts dagegen, wenn Sie danach die junge Welt regulär abonnieren wollen. Das müssen Sie dann aber ausdrücklich wollen und selber tun. Vielleicht fragen Sie sich, wie sich eine kleine, linke unabhängige Zeitung so ein Angebot überhaupt leisten kann. Das ist ganz einfach: Zum einen wollen wir Sie ehrlich überzeugen – und das geht nur mit der Zeitung selber. Zum anderen zeigt die Erfahrung, daß außergewöhnlich viele Probeleser zu richtigen Leser werden. Denn wenn sie die Zeitung erst richtig kennengelernt haben, möchten sie darauf nicht mehr verzichten. Kein Wunder, daß wir die einzige überregionale Tageszeitung sind, die in den letzten fünf Jahren ihre verkaufte Auflage steigern konnte – trotz vermeintlicher Zeitungskrise.
Angebot Nr. 3: Abonnieren Sie die junge Welt – als Print- oder Onlineausgabe!
Zugegeben: Beim Abonnieren tun sich viele schwer. Man muß die Zeitung schon gut kennen. Weil wir uns aber doch sehr unterscheiden von anderen Zeitungen, gibt es sie immer wieder: Menschen, die überrascht sind, daß es so eine Zeitung überhaupt gibt und die bisher nichts davon wußten und schnell zur Erkenntnis kommen, daß ein Abo interessant und wichtig für beide Seiten ist. Egal, ob Sie gleich oder erst später abonnieren, wir bieten Ihnen die junge Welt in gedruckter Form und in einer Onlineversion an: Erstere hat einige Vorteile, so sorgen zum Beispiel Gliederung und Schwerpunktsetzung in gedruckten Seiten für eine bessere Orientierung, vor allem größere Texte sind leichter lesbar. Aber auch unsere Onlineausgabe hat ihre Vorteile: Sie ist schon am Vorabend ab etwa 20 Uhr einsehbar, da ist die Printausgabe noch auf der Reise zu Ihrem Briefkasten. Wir bieten Print- wie Onlineabos in drei Preisklassen an: Für Gutverdienende den Solipreis, für Normalverdienende den Normalpreis und für Wenigverdienende den Sozialpreis. Sie entscheiden selbst und ohne Nachweis, welche Preisklasse zu Ihnen paßt. Die junge Welt braucht dringend viele Abonnenten: Wenn große Anzeigenkunden und Spender aus Parteien, Wirtschaftsverbänden, Kirchen fehlen, muß trotzdem die journalistische Arbeit, Herstellung und Distribution der Zeitung bezahlt werden. Das geschieht bei der jungen Welt fast ausschließlich über Abonnements. Eine eigene Kultur zu entwickeln, das heißt auch, sich unabhängig von den Mächtigen im Lande zu machen. Mit einem Abonnement tun Sie nicht nur etwas für Ihre Bildung, Sie unterstützen auch den Aufbau einer unabhängigen, linken Gegenkultur.
Angebot Nr. 4: Werden Sie Miteigentümer der jungen Welt!
Die junge Welt wird von ihren Leserinnen und Lesern selbst herausgegeben. Jeder kann Miteigentümer werden. Dazu beantragt man die Mitgliedschaft in unserer Genossenschaft LPG junge Welt eG und zeichnet mindestens einen Anteil zu 500 Euro, der auch in Raten gezahlt werden kann. Während wir mit den Einnahmen aus Abonnements unsere tägliche Arbeit finanzieren, können wir mit Krediten aus unserer Genossenschaft Technikprojekte oder Werbekampagnen vorfinanzieren und Liquiditätsengpässe überbrücken. Alles Dinge, wozu man ansonsten eine Bank braucht. Nutzen Sie den nebenstehenden Coupon und wir schicken Ihnen unsere Genossenschaftsbroschüre und den Aufnahmeantrag. Wir haben aber auch großes Verständnis, wenn Sie zunächst die ersten beiden Angebote nutzen. Denn schließlich wollen wir, daß Sie genau prüfen, worauf Sie sich da einlassen.
Verlag, Redaktion und Genossenschaft der jungen Welt
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!