Aus: Ausgabe vom 08.05.2013, Seite 3 / Schwerpunkt
Euro-Ende kein Wunsch
Die Erste Stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Sahra Wagenknecht, weist in der heute erscheinenden Ausgabe der Zeit laut Vorabmeldung vom Dienstag Versuche zurück, ihre Partei und den früheren Linke-Vorsitzenden Oskar Lafontaine in die rechte Ecke zu rücken. Lafontaine sei »auf rechten Euro-Abwegen«, hatte L. Greven in der vergangenen Woche in der auflagenstarken Wochenzeitung gewettert und auch gleich konstatiert, dies sei »nicht sein erster populistischer Sündenfall«. Er sei »schon immer ein begnadeter Volksverdummer, fischt wieder einmal Stimmen heischend im rechten Fahrwasser«. Das Zeit-Lamento weiter: »Lafontaine war einmal Vorsitzender einer großen pro-europäischen Partei, der SPD. Als Vorsitzender der Linkspartei setzte er sich ebenfalls für ein besseres, gerechtes Europa ein. Nun will er nicht wieder Linken-Chef werden. Und er möchte offenbar auch nicht mehr ein solidarisches Europa, jedenfalls nicht eins mit einer gemeinsamen Währung. Statt dessen fordert er wie seine Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht und wie die neugegründete Anti-Euro-Partei Alternative für Deutschland die D-Mark zurück, als Zweitwährung neben dem Euro.« Greven wußte auch: »Besser wäre der doppelte Exparteichef heute wohl bei der AfD aufgehoben. Einen gesinnungslosen Stimmenfänger, der ohne Rücksicht auf Verluste und seine Glaubwürdigkeit seine Ansichten wechselt wie andere ihr Hemd, könnte die neue Partei als Spitzenkandidaten gut gebrauchen.« Die Pöbeleien aus Hamburg gegen Lafontaine waren von nicht wenigen Linke-Politikern genutzt worden, um nachzutreten.
Wie schon im Beitrag für junge Welt (Dienstagausgabe) zieht Wagenknecht auch in der Zeit einen klaren Trennungsstrich zur »Alternative für Deuschland« (AfD). »Es mag einzelne geben, die sich davon blenden lassen, daß die AfD in ihrer Euro-Politik einiges bei uns abgeschrieben hat.« Aber wegen ihrer »antisozialen und antidemokratischen Positionen« sei die Partei »eigentlich unwählbar«. Die AfD vertrete in den meisten Fragen das Gegenteil von Positionen der Linken. Allerdings werde Europa von immer mehr Menschen »nur noch als brutales Abrißprojekt wahrgenommen, das ihre Löhne senkt und ihre Renten zerstört«, so Wagenknecht weiter. Die Linke sei eine pro-europäische Partei. Aber: »Eine Währung, die Europa spaltet, zerstört den Rückhalt für das europäische Projekt.« Zur Forderung Lafontaines, man müsse die einheitliche Währung aufgeben, um Auf- und Abwertungen wieder möglich zu machen, sagte die Linke-Vizevorsitzende: »Es war eine Warnung, kein Wunsch.«
(jW)
Wie schon im Beitrag für junge Welt (Dienstagausgabe) zieht Wagenknecht auch in der Zeit einen klaren Trennungsstrich zur »Alternative für Deuschland« (AfD). »Es mag einzelne geben, die sich davon blenden lassen, daß die AfD in ihrer Euro-Politik einiges bei uns abgeschrieben hat.« Aber wegen ihrer »antisozialen und antidemokratischen Positionen« sei die Partei »eigentlich unwählbar«. Die AfD vertrete in den meisten Fragen das Gegenteil von Positionen der Linken. Allerdings werde Europa von immer mehr Menschen »nur noch als brutales Abrißprojekt wahrgenommen, das ihre Löhne senkt und ihre Renten zerstört«, so Wagenknecht weiter. Die Linke sei eine pro-europäische Partei. Aber: »Eine Währung, die Europa spaltet, zerstört den Rückhalt für das europäische Projekt.« Zur Forderung Lafontaines, man müsse die einheitliche Währung aufgeben, um Auf- und Abwertungen wieder möglich zu machen, sagte die Linke-Vizevorsitzende: »Es war eine Warnung, kein Wunsch.«
(jW)
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