Aus: Ausgabe vom 15.05.2013, Seite 15 / Antifaschismus
Lieber Burschi als Staatssekretär
Berlin. Das CDU-Mitglied Michael Büge zieht es vor, »Alter Herr« der Berlin-Zehlendorfer Burschenschaft Gothia zu bleiben. Aus diesem Grund entläßt der Berliner Sozial- und Gesundheitssenator Mario Czaja seinen Staatssekretär. Am Montag war ein Ultimatum abgelaufen, das Czaja und die CDU-Führung dem Staatssekretär gestellt hatten.
Büge hatte sich zu entscheiden, ob er weiterhin seine Tätigkeit im rot-schwarzen Senat ausüben oder aber der schlagenden Verbindung angehören wolle. »In einem persönlichen Gespräch hat mich Staatssekretär Michael Büge heute darüber informiert, daß er sich entschieden hat, die Burschenschaft Gothia nicht zu verlassen. Ich habe daraufhin die Entlassung von Herrn Büge auf die Tagesordnung der morgigen Senatssitzung setzen lassen«, heißt es in einer Erklärung Czajas vom Montag.
Die Gothia ist Mitglied im Dachverband Deutsche Burschenschaft, der sich in den letzten Jahren immer eindeutiger neofaschistisch positioniert hat. Büge hatte, nachdem seine Mitgliedschaft bekannt geworden und er dafür in die Kritik geraten war, angekündigt, die Gothia Ende Januar 2013 zu verlassen, wenn diese bis dahin nicht aus dem Dachverband ausgetreten sein werde. Passiert war seither nichts. Weder hatte Büge sich an sein selbstgesetztes Ultimatum gehalten noch war die Gothia aus dem Dachverband ausgetreten. Aufgefallen war die Zehlendorfer Verbindung in den letzten Monaten hingegen mit rechten Ausfällen. Im April zitierte die Berliner Zeitung einen mittlerweile gelöschten Facebook-Eintrag unter einem Medienbericht zu einem Hamburger Polizeiskandal im Zusammenhang mit einer jüdischen Schule. Darin heißt es: »Das Abendland steht schon wieder vor dem Untergang! Machtergreifung vielleicht schon morgen!« Wie süddeutsche.de berichtet, hatte die Gothia ebenfalls im April Erik Lehnert zu einem Vortragsabend in ihr Verbindungshaus eingeladen. Lehnert ist Geschäftsführer des Insituts für Staatspolitik, die als »Denkfabrik« der neuen Rechten bezeichnet wird.
Im »Gothenhaus« waren in der Vergangenheit mit Ex-Innensenator Jörg Schönbohm und Ex-Bürgermeister Eberhard Diepgen prominente Berliner CDU-Mitglieder als Referenten aufgetreten.
(jW)
Büge hatte sich zu entscheiden, ob er weiterhin seine Tätigkeit im rot-schwarzen Senat ausüben oder aber der schlagenden Verbindung angehören wolle. »In einem persönlichen Gespräch hat mich Staatssekretär Michael Büge heute darüber informiert, daß er sich entschieden hat, die Burschenschaft Gothia nicht zu verlassen. Ich habe daraufhin die Entlassung von Herrn Büge auf die Tagesordnung der morgigen Senatssitzung setzen lassen«, heißt es in einer Erklärung Czajas vom Montag.
Die Gothia ist Mitglied im Dachverband Deutsche Burschenschaft, der sich in den letzten Jahren immer eindeutiger neofaschistisch positioniert hat. Büge hatte, nachdem seine Mitgliedschaft bekannt geworden und er dafür in die Kritik geraten war, angekündigt, die Gothia Ende Januar 2013 zu verlassen, wenn diese bis dahin nicht aus dem Dachverband ausgetreten sein werde. Passiert war seither nichts. Weder hatte Büge sich an sein selbstgesetztes Ultimatum gehalten noch war die Gothia aus dem Dachverband ausgetreten. Aufgefallen war die Zehlendorfer Verbindung in den letzten Monaten hingegen mit rechten Ausfällen. Im April zitierte die Berliner Zeitung einen mittlerweile gelöschten Facebook-Eintrag unter einem Medienbericht zu einem Hamburger Polizeiskandal im Zusammenhang mit einer jüdischen Schule. Darin heißt es: »Das Abendland steht schon wieder vor dem Untergang! Machtergreifung vielleicht schon morgen!« Wie süddeutsche.de berichtet, hatte die Gothia ebenfalls im April Erik Lehnert zu einem Vortragsabend in ihr Verbindungshaus eingeladen. Lehnert ist Geschäftsführer des Insituts für Staatspolitik, die als »Denkfabrik« der neuen Rechten bezeichnet wird.
Im »Gothenhaus« waren in der Vergangenheit mit Ex-Innensenator Jörg Schönbohm und Ex-Bürgermeister Eberhard Diepgen prominente Berliner CDU-Mitglieder als Referenten aufgetreten.
(jW)
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