Aus: Ausgabe vom 21.05.2013, Seite 4 / Inland
Beihilfe zum Mord in 9515 Fällen
Berlin. Die Staatsanwaltschaft wirft dem früheren KZ-Wachmann Hans Lipschis (93) nach Informationen der Welt am Sonntag Beihilfe zum Mord in 9515 Fällen vor. Das gehe aus dem Haftbefehl des Amtsgerichts Stuttgart hervor, der dem Blatt vorliegt. Laut richterlicher Anordnung vom 2. Mai solle Lipschis im Vernichtungslager Auschwitz bei den berüchtigten Selektionen eingesetzt worden sein. Dabei wurden als arbeitsunfähig eingestufte Deportierte gleich bei ihrem Eintreffen in dem Lager aussortiert und direkt in die Gaskammern geschickt.
Dem Bericht zufolge gehen die Strafverfolger laut Haftbefehl davon aus, daß der frühere SS-Rottenführer an mindestens neun solcher Vernichtungsaktionen beteiligt war. Der heute 93jährige soll zwischen 1941 und 1945 den Wachmannschaften in Auschwitz-Birkenau angehört haben. Lipschis soll »zumindest Wachbereitschaft« gehabt haben, als im Januar 1943 ein Transport aus Theresienstadt in Auschwitz ankam und 1773 Menschen sofort ermordet wurden.
Der gebürtige Litauer Lipschis, der seit seiner Ausweisung aus den USA im Jahr 1983 in der schwäbischen Stadt Aalen wohnt, sitzt seit fast zwei Wochen in Untersuchungshaft.
(dpa/jW)
Dem Bericht zufolge gehen die Strafverfolger laut Haftbefehl davon aus, daß der frühere SS-Rottenführer an mindestens neun solcher Vernichtungsaktionen beteiligt war. Der heute 93jährige soll zwischen 1941 und 1945 den Wachmannschaften in Auschwitz-Birkenau angehört haben. Lipschis soll »zumindest Wachbereitschaft« gehabt haben, als im Januar 1943 ein Transport aus Theresienstadt in Auschwitz ankam und 1773 Menschen sofort ermordet wurden.
Der gebürtige Litauer Lipschis, der seit seiner Ausweisung aus den USA im Jahr 1983 in der schwäbischen Stadt Aalen wohnt, sitzt seit fast zwei Wochen in Untersuchungshaft.
(dpa/jW)
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