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Moskau befahl die Minenfelder

Keßler: Grenzregime-Kommando saß in Wünsdorf

Die Minenfelder an der deutsch-deutschen Grenze sind nach Darstellung ehemaliger führender DDR-Militärs Anfang der 60er Jahre auf Weisung der Sowjetunion angelegt worden. Dies sagten der frühere DDR- Verteidigungsminister Heinz Keßler und sein Stellvertreter Fritz Streletz am Montag als Zeugen vor dem Potsdamer Landgericht aus. In dem Verfahren wird dem einstigen Vize-Chef der DDR-Grenztruppen, Fritz Rothe, Totschlag in sechs Fällen wegen der Minensperren vorgeworfen.

Die Zeugen legten als Beweis ein Schreiben des damaligen Chefs der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, Marschall Iwan Konjew, von 14. September 1961 vor. Darin gibt Konjew dem DDR- Verteidigungsminister Heinz Hoffmann detaillierte Anweisungen zum Grenzregime, darunter zum Anlegen von Minengürteln. Mit dem »pioniermäßigen und technischen Ausbau« der Grenze sei sofort zu beginnen. Nach Keßlers Worten hatte die Sowjetunion bereits zuvor mit der Verminung begonnen, da die Trennlinie zwischen NATO und Warschauer Pakt als militärisches Sperrgebiet galt. »Es gab kein Treffen mit der Armeeführung in Moskau, bei der die Grenzsicherung keine Rolle gespielt hätte«, erklärte Streletz. Jedes »besondere Vorkommnis« an der Grenze, darunter auch Verletzte oder Tote, sei sofort telefonisch und einige Stunden später schriftlich an das sowjetische Oberkommando in Wünsdorf gemeldet worden.

(ddpADN/jW)

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