75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Sa. / So., 23. / 24. November 2024, Nr. 274
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 22.08.2013, Seite 13 / Feuilleton

Elmore Leonard gestorben

Der US-amerikanische Schriftsteller Elmore Leonard ist tot. Er starb nach Angaben auf seiner Website bereits Dienstag morgen (Ortszeit) im Kreise seiner Familie in Detroit. Leonard wurde 87 Jahre alt. Er hatte vor drei Wochen einen Schlaganfall erlitten und lag seitdem im Krankenhaus. Vor zwei Wochen hatte sein Agent noch gesagt: »Es geht ihm jeden Tag ein bißchen besser.« Die Familie sei optimistisch. »Er ist ein Kämpfer.«

Leonard arbeitete gerade an seinem 46. Buch. Im vergangenen Jahr war »Raylan« erschienen, zuvor »Dschibuti« und »Road Dogs«. Er schrieb vor allem Kriminalromane und Western. Im Mittelpunkt seiner Geschichten stand aber weniger das Verbrechen oder die Aufklärung und die Suche nach dem Täter. Leonard interessierte sich mehr für die Beschreibung der sozialen Milieus, in dem die Taten entstanden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Autoren kehrte er dabei nicht immer wieder in bestimmte, ihm vertraute soziale Nischen zurück, sondern schilderte jeweils neue Bereiche der Gesellschaft. Die Romane spielten in der Subkultur von Soldaten und Verbrechern, Aktienhändlern und Fabrikarbeitern, in der Filmszene und in Indianerreservationen.


Er schrieb die Vorlagen für so bekannte Filme wie »Man nannte ihn Hombre« (1967), »Valdez« (1971), »Schnappt Shorty« (1995), »Jackie Brown« (1997) und »Todeszug nach Yuma« (2007).

Die seit 2012 vom Fernsehsender Kabel eins ausgestrahlte Krimiserie »Justified« um Cowboyhut tragenden U.S.-Marshal Raylan Givens basiert auf Leonards Kurzgeschichte »Fire in the Hole«.

Befragt nach seinem Geheimnis, sagte Leonard einmal: »Ich versuche einfach, mich selbst zu unterhalten. Ich habe den Eindruck, daß es auch genügend anderen Lesern gefällt, wenn es mir gelingt, mich selbst bei Laune zu halten.« Auf die Frage, was für ein technisches Schreibsystem er für seine Romane verwendet, antwortete er: »Einen Stift.« (dpa/jW)

Mehr aus: Feuilleton