Aus: Ausgabe vom 07.09.2013, Seite 3 / Schwerpunkt
Dokumentiert: USA sabotierten politische Lösung
Das preisgekrönte Newsportal Alternet listet neun Beispiele dafür auf, daß Washington eine politische Lösung in Syrien verhindert.
Erstens wurde die innersyrische Opposition, die auf den drei Prinzipien Nein zur Gewalt, Nein zum konfessionellen Streit und Nein zur ausländischen Einmischung basierte, von den USA und ihren Verbündeten ignoriert. Statt dessen wurde der im Exil angesiedelte »Syrische Nationalrat« unterstützt, der einen »Regimewechsel« in Damaskus propagiert.
Zweitens haben die USA und ihre Verbündeten Kämpfer mit Waffen und Ausbildung unterstützt und so den »Syrischen Frühling« in ein Blutbad verwandelt.
Drittens wurden seit Dezember 2011 Waffen in großem Stil in die Türkei und nach Jordanien geflogen, von wo sie nach Syrien geschmuggelt wurden. Britische und französische Spezialkräfte rekrutierten und trainierten Kämpfer (der »Freien Syrischen Armee«), versorgten diese Kräfte in Syrien mit Informationen zur militärischen Lage und lieferten Kommunikationsausrüstung.
Viertens wurden ausländische Kämpfer nach Syrien eingeschleust. Im Juni 2013 hieß es aus den Reihen der Opposition, daß von 16700 getöteten Aufständischen 2100 Ausländer gewesen seien. Von 41600 Mann der Regierungstruppen, die fielen, seien 145 Kämpfer der Hisbollah gewesen (in Kusair).
Fünftens wurden von reichen Geschäftsleuten vom Golf Söldner aus Kroatien angeworben, die als Scharfschützen in Syrien bis zu 2000 US-Dollar verdienen konnten. Das Emirat Katar zahlte mindestens drei Milliarden US-Dollar an die Aufständischen und lieferte mindestens 70 Flugzeugladungen mit Waffen (über die Türkei).
Sechstens wurde der vom damaligen UN-Syrien-Vermittler Kofi Annan ausgehandelte Waffenstillstand (April 2012) von den Aufständischen gebrochen, die vom Westen und den Golfstaaten unterstützt werden.
Siebtens haben die USA und Frankreich mit anderen »Freunden Syriens« einen »Plan B« entworfen, um den Krieg zu eskalieren und den Friedensplan von Annan zu torpedieren. Dieser »Plan B« sah vor, mehr Kämpfer zu bezahlen und mehr Waffen zu schicken.
Achtens torpedierten die USA, Frankreich und Großbritannien die im Genfer Abkommen getroffene Vereinbarung für einen Übergangsprozeß in Syrien, indem sie sich weigerten, die Vereinbarung im UN-Sicherheitsrat als Resolution zu verabschieden.
Neuntens hatte sich US-Außenminister John Kerry im Mai 2013 mit Moskau zwar auf eine Genf-II-Konferenz geeinigt, seitdem aber hat Washington weitere Waffen geliefert und die Vorbereitungen zu den Gesprächen unterbrochen. (kl)
www.alternet.org/world/america-has-fueled-bloody-civil-war-syria
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