Aus: Ausgabe vom 28.09.2013, Seite 16 / Aktion
Was zu tun ist
Genossenschaft, Verlag und Redaktion der jungen Welt möchten Ihnen heute zwei Vorhaben vorstellen, die für die weitere Entwicklung und wirtschaftliche Stabilisierung der jungen Welt von großer Bedeutung sind.
Vor knapp einem Jahr hatten wir eine Werbeaktion gestartet, die wir mit einem ausgezeichneten Ergebnis abgeschlossen haben: Die Zahl der Abonnements ist deutlich gestiegen. Unser Ziel, täglich 1000 Einheiten zusätzlich zu verkaufen, wurde deutlich übererfüllt. Das gelang vor allem durch Ihre großartige Unterstützung, liebe Leserinnen und Leser. Unsere Schlußfolgerung daraus: Das Interesse an der jungen Welt wächst. Wir sind die einzige überregionale Tageszeitung, die Zuwächse bei allen Verkaufskennziffern vorweisen kann.
Das hat zur Stabilisierung unserer ökonomischen Lage, allerdings auch zu unerwarteten neuen Problemen geführt. Das schwerwiegendste: Banken verlangen von uns zusätzliche Sicherheiten. Verwiesen wird dabei auf neue, europaweit geltende Bestimmungen im Zahlungsverkehr, vor allem aber auf den deutlich gestiegenen Umsatz. Der Verlag soll eine mittlere sechsstellige Summe hinterlegen, damit insbesondere die Einzüge von den Abonnementkunden weiterhin im bisherigen Maß ausgeführt werden. Wir prüfen zwar Alternativen, können aber die Situation, wenn überhaupt, so doch nicht rasch ändern. Praktisch heißt das: Wir müssen in relativ kurzer Zeit diese Mittel erwirtschaften und hinterlegen.
Hinzu kommt folgendes: Die junge Welt benötigt eine bessere technische Basis, um alle Möglichkeiten, die wir nach dem Erfolg der letztjährigen Kampagne haben, voll auszuschöpfen. Das schließt die Einführung eines Redaktionssystems ebenso ein wie eine Überarbeitung des Layouts von gedruckter und Internetausgabe. Dazu führen wir im November eine Leserbefragung durch, deren Ergebnisse in unser Konzept integriert werden. Ab Herbst 2014 wollen wir die verbesserte junge Welt anbieten. Grundvoraussetzung ist, daß wir das Bankengeschäft absichern können.
Um beide Vorhaben erfolgreich zu bewältigen, haben wir uns folgende Aufgaben gestellt: Für die Genossenschaft lautet das Ziel, kurzfristig 380 Anteilszeichner zu finden. Die benötigten Mehreinnahmen aus Abonnements wollen wir durch die heute beginnende Kampagne erwirtschaften. Bis März 2014 gilt es, gemeinsam mit Ihnen mindestens 10000 Probeabonnenten zu gewinnen. Nach unseren bisherigen Erfahrungen ergeben sich daraus mindestens 1000 zusätzliche bezahlte Abonnements. Wie bisher werden wir Probeabonnements kostenlos und unverbindlich abgeben. Da aber jedes etwa sechs Euro kostet, entsteht ein Aufwand von 60000 Euro. Dafür bitten wir um Spenden für den Probeabonnementsfonds.
Wir sind davon überzeugt, daß die genannten Vorhaben realistisch sind. Es gibt keinen Zweifel: Die junge Welt wird angesichts der Lage in der Welt und in der Bundesrepublik, angesichts der Rolle, die andere Medien in der Krise, bei Krieg, bei Demokratie- und Sozialabbau spielen, dringender denn je gebraucht. Ihr Leserpotential ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Über den Stand der Dinge werden wir regelmäßig an dieser Stelle berichten. Die XIX. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11. Januar 2014 ist zugleich die Halbzeit unserer Kampagne. Bis Ende März 2014 wollen wir gemeinsam mit Ihnen unsere Ziele erreicht haben. Das wird nur möglich sein, wenn sich viele von Ihnen organisiert oder einzeln mit konkreten Beiträgen an der Kampagne beteiligen.
– Jede Spende in den Probeabofonds hilft!
– Jeder zusätzliche Genossenschaftsanteil von alten und neuen Genossenschaftern hilft!
– Jedes geworbene Probeabo hilft!
– Jedes neue Vollabo (Print wie Online) hilft!
www.jungewelt.de/was-tun
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!