Aus: Ausgabe vom 07.10.2013, Seite 12 / Feuilleton
Fernbleibender Autor
Die Frankfurter Buchmesse hat dieses Jahr zwar Brasilien als Gastland, aber einer seiner bekanntesten Autoren wird nicht kommen. Bestseller-Autor Paulo Coelho begründete sein Fernbleiben mit der von Brasiliens Kulturministerium vorgenommenen Auswahl der nach Deutschland eingeladenen Autoren.
»Von den 70 Eingeladenen kenne ich nur 20, von den anderen 50 habe ich noch nie etwas gehört. Das sind vermutlich Freunde von Freunden von Freunden. Eine Vetternwirtschaft«, sagte der 66jährige im Interview mit der Welt am Sonntag, das er am Freitag unter dem Titel »Warum ich nicht zur Frankfurter Messe fahre« in seinen Blog stellte.
Er habe Zweifel, daß dies alles professionelle Schriftsteller seien. Die Politik mische sich »auf eine sehr ungute Weise« ein, wenn es um die offizielle Präsentation brasilianischer Kultur gehe. »Es gibt ja eine neue, aufregende Literaturszene in Brasilien. Viele der jungen Autoren finden sich aber nicht auf dieser Liste wieder.« Er habe mit vielen nicht eingeladenen Autorenkollegen wie Eduardo Spohr, Carolina Munhóz, Thalita Rebouças, André Vianco, Felipe Neto und Raphael Draccon gesprochen. »Ich habe mein Bestes getan, um zu erwirken, daß sie mitkommen.«
Buchmesse-Sprecherin Katja Böhne sagte der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag, es sei sehr schade, daß Coelho nicht komme. Zu seiner Begründung könne sie inhaltlich nichts sagen, weil sie erst seit kurzem vorliege. Es gebe aber in jedem Jahr Getöse um die eingeladenen Autoren des Gastlandes. Dabei seien viele Wünsche und Eitelkeiten im Spiel.
Die Buchmesse wird morgen eröffnet. Mit 7100 Ausstellern aus 100 Ländern ist die Zahl der Aussteller in diesem Jahr etwas kleiner als im Vorjahr. Bis zu 300000 Besucher werden an den fünf Messe-Tagen (9. bis 13. Oktober) erwartet. Sie haben die Wahl zwischen 3100 Veranstaltungen. Insgesamt werden 1500 Autoren nach Angaben der Organisatoren zur Messe kommen. Auch die junge Welt und der Verlag 8. Mai werden wieder mit einem eigenen Stand auf der Messe vertreten sein.
(dpa/jW)
»Von den 70 Eingeladenen kenne ich nur 20, von den anderen 50 habe ich noch nie etwas gehört. Das sind vermutlich Freunde von Freunden von Freunden. Eine Vetternwirtschaft«, sagte der 66jährige im Interview mit der Welt am Sonntag, das er am Freitag unter dem Titel »Warum ich nicht zur Frankfurter Messe fahre« in seinen Blog stellte.
Er habe Zweifel, daß dies alles professionelle Schriftsteller seien. Die Politik mische sich »auf eine sehr ungute Weise« ein, wenn es um die offizielle Präsentation brasilianischer Kultur gehe. »Es gibt ja eine neue, aufregende Literaturszene in Brasilien. Viele der jungen Autoren finden sich aber nicht auf dieser Liste wieder.« Er habe mit vielen nicht eingeladenen Autorenkollegen wie Eduardo Spohr, Carolina Munhóz, Thalita Rebouças, André Vianco, Felipe Neto und Raphael Draccon gesprochen. »Ich habe mein Bestes getan, um zu erwirken, daß sie mitkommen.«
Buchmesse-Sprecherin Katja Böhne sagte der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag, es sei sehr schade, daß Coelho nicht komme. Zu seiner Begründung könne sie inhaltlich nichts sagen, weil sie erst seit kurzem vorliege. Es gebe aber in jedem Jahr Getöse um die eingeladenen Autoren des Gastlandes. Dabei seien viele Wünsche und Eitelkeiten im Spiel.
Die Buchmesse wird morgen eröffnet. Mit 7100 Ausstellern aus 100 Ländern ist die Zahl der Aussteller in diesem Jahr etwas kleiner als im Vorjahr. Bis zu 300000 Besucher werden an den fünf Messe-Tagen (9. bis 13. Oktober) erwartet. Sie haben die Wahl zwischen 3100 Veranstaltungen. Insgesamt werden 1500 Autoren nach Angaben der Organisatoren zur Messe kommen. Auch die junge Welt und der Verlag 8. Mai werden wieder mit einem eigenen Stand auf der Messe vertreten sein.
(dpa/jW)
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