Aus: Ausgabe vom 07.10.2013, Seite 13 / Feuilleton
Schalldämpfer (69)
Von Wiglaf Droste
Jan Fleischhauer taumelte weiter vor sich hin jammernd durch Hamburg, aber, wie es in einem alten Lied hieß: he would never talk alone. Seitdem er bei Spiegel online den durchsichtig-grobschlächtigen Linkenfresser gab, hatte er neue Freunde gefunden. Einer von ihnen war Roger Köppel, ein Gezücht des Schweizer Milliardärs Blocher, der seine Landsleute mit den von ihnen benötigten Reserven an Angst und Niedertracht versorgte.
Roger Köppel war via Weltwoche der Hauptlautsprecher des SVP-Granden Christoph Blocher, und Köppel gelang es immer wieder, die Schweiz als ein Paradies zu zeichnen, das von außen durch gewalttätige Roma, Sinti und andere arme Schlucker vor allem aus Südosteuropa bedroht und von innen nicht minder durch selbst denkende, nicht von Haß auf alles Andersartige angetriebene Frauen und Männer gefährdet wurde. Besonders die Frauen waren Köppel eine Dornenhecke im Auge.
Jan Fleischhauer hatte inzwischen seine Wohnung erreicht und griff, noch im Mantel, aus dringendem Trostbedarf zur jüngsten Ausgabe der Weltwoche. Roger Köppel präsentierte im Editorial »ein paar grundsätzliche Überlegungen« zum Titelthema »Die Frau, das konformistische Wesen«. Eine dieser Überlegungen lautete: »Männer, die beruflich Karriere machen, werden sexuell attraktiver. Frauen, die im Beruf aufsteigen, werden sexuell weniger attraktiv.«
Fleischhauer grinste affirmativ, doch sein in Spurenelementen noch vorhandener Restverstand rebellierte: »Wenn das stimmt, dann möchte man sich lieber nicht ausmalen, wie abstoßend Köppel zu Beginn seiner Laufbahn gewesen sein muß.« Diesen Gedanken hatte ihm der Zürcher Musiker und Autor Boni K. per Invisible Thought Mail (ITM) geschickt, aber das ahnte Fleischhauer nicht.
Roger Köppel war via Weltwoche der Hauptlautsprecher des SVP-Granden Christoph Blocher, und Köppel gelang es immer wieder, die Schweiz als ein Paradies zu zeichnen, das von außen durch gewalttätige Roma, Sinti und andere arme Schlucker vor allem aus Südosteuropa bedroht und von innen nicht minder durch selbst denkende, nicht von Haß auf alles Andersartige angetriebene Frauen und Männer gefährdet wurde. Besonders die Frauen waren Köppel eine Dornenhecke im Auge.
Jan Fleischhauer hatte inzwischen seine Wohnung erreicht und griff, noch im Mantel, aus dringendem Trostbedarf zur jüngsten Ausgabe der Weltwoche. Roger Köppel präsentierte im Editorial »ein paar grundsätzliche Überlegungen« zum Titelthema »Die Frau, das konformistische Wesen«. Eine dieser Überlegungen lautete: »Männer, die beruflich Karriere machen, werden sexuell attraktiver. Frauen, die im Beruf aufsteigen, werden sexuell weniger attraktiv.«
Fleischhauer grinste affirmativ, doch sein in Spurenelementen noch vorhandener Restverstand rebellierte: »Wenn das stimmt, dann möchte man sich lieber nicht ausmalen, wie abstoßend Köppel zu Beginn seiner Laufbahn gewesen sein muß.« Diesen Gedanken hatte ihm der Zürcher Musiker und Autor Boni K. per Invisible Thought Mail (ITM) geschickt, aber das ahnte Fleischhauer nicht.
wird fortgesetzt
Mehr aus: Feuilleton
-
Lässig gehäutet
vom 07.10.2013 -
Das ABC lernen
vom 07.10.2013 -
»Ich fühle mich eher anarchisch«
vom 07.10.2013 -
Erneut beginnen
vom 07.10.2013 -
Vorschlag
vom 07.10.2013 -
Nachschlag: Lanz k.o.
vom 07.10.2013