Aus: Ausgabe vom 22.10.2013, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft
Gewerkschaftliche Konferenz der DKP
Hannover. Am vergangenen Samstag haben in Hannover etwa 100 Mitglieder der DKP aus dem Betriebs- und Gewerkschaftsbereich über das Herangehen von Kommunistinnen und Kommunisten an die betriebliche oder gewerkschaftliche Arbeit diskutiert.
Hans-Peter Brenner, stellvertretender Vorsitzender der DKP, gab einen Überblick über Grundlagen, Kontinuitäten und Herausforderungen an die Gewerkschaftspolitik der Kommunistischen Partei in Deutschland. Zwischen der generellen Bedeutung der Gewerkschaften als »Sammelpunkten des Widerstands« sowie als »Schulen des Klassenkampfes« und der aktuellen gewerkschaftlichen Politik klaffe eine Lücke. Gewerkschaften verfehlten ihren Zweck, soweit sie nur noch einen Kleinkrieg gegen die Wirkungen des kapitalistischen Systems führen, anstatt auf seine Änderung hinzuwirken, führte Brenner unter Bezugnahme auf Marx aus. Er benannte Irrungen und Wirrungen, die es in der Auseinandersetzung um den richtigen Kurs in der Gewerkschaft gegeben hatte und ließ auch die Fehler der Kommunistischen Partei nicht unbenannt.
Olaf Harms, Sekretär der DKP für Betrieb und Gewerkschaft, stellte im zweiten Hauptreferat heraus, daß sich die Situation der Arbeiterklasse gravierend verändere. Deutlich werde dies an der rückläufigen Entwicklung der Normalarbeitsverhältnisse bzw. am steigenden Anteil der prekär Beschäftigten sowie an der sinkenden Tarifbindung der Betriebe. Hauptmanko der Gewerkschaften sei die fehlende Bereitschaft über den Kapitalismus hinaus zu denken. Nicht zuletzt daraus ergebe sich die fatale Standortpolitik, die zur Folge habe, die Solidarität der Werktätigen zu untergraben. Andererseits spiegele der derzeitige Zustand der Gewerkschaften aber auch den mangelnden Einfluß der revolutionären Linken wider.
Harms verwies auf die Forderung der DKP zur Einführung der 30-Stunden-Woche und hob hervor, daß die DKP sich mit eigenen Materialien und Aktionen an der insbesondere von Gewerkschaftslinken angestoßenen Debatte beteiligen wird. Für die DKP sei es von besonderer Bedeutung, einen gezielten Aufbau von Betriebsgruppen zu erreichen. Hierzu will der neue Parteivorstand konkrete Schritte entwickeln.
In der Debatte wurde über Schwierigkeiten bei der Arbeit in Betriebsgruppen berichtet. Mehrheitlich wurde ein kritischeres Verhältnis zur gewerkschaftlichen Praxis angemahnt. Kommunisten seien nicht einfach nur die besseren Gewerkschafter, sondern diejenigen, die in den Gewerkschaften Perspektiven über den engen »Kampf ums Teewasser« hinaus aufzeigten. (jW)
news.dkp.de
Hans-Peter Brenner, stellvertretender Vorsitzender der DKP, gab einen Überblick über Grundlagen, Kontinuitäten und Herausforderungen an die Gewerkschaftspolitik der Kommunistischen Partei in Deutschland. Zwischen der generellen Bedeutung der Gewerkschaften als »Sammelpunkten des Widerstands« sowie als »Schulen des Klassenkampfes« und der aktuellen gewerkschaftlichen Politik klaffe eine Lücke. Gewerkschaften verfehlten ihren Zweck, soweit sie nur noch einen Kleinkrieg gegen die Wirkungen des kapitalistischen Systems führen, anstatt auf seine Änderung hinzuwirken, führte Brenner unter Bezugnahme auf Marx aus. Er benannte Irrungen und Wirrungen, die es in der Auseinandersetzung um den richtigen Kurs in der Gewerkschaft gegeben hatte und ließ auch die Fehler der Kommunistischen Partei nicht unbenannt.
Olaf Harms, Sekretär der DKP für Betrieb und Gewerkschaft, stellte im zweiten Hauptreferat heraus, daß sich die Situation der Arbeiterklasse gravierend verändere. Deutlich werde dies an der rückläufigen Entwicklung der Normalarbeitsverhältnisse bzw. am steigenden Anteil der prekär Beschäftigten sowie an der sinkenden Tarifbindung der Betriebe. Hauptmanko der Gewerkschaften sei die fehlende Bereitschaft über den Kapitalismus hinaus zu denken. Nicht zuletzt daraus ergebe sich die fatale Standortpolitik, die zur Folge habe, die Solidarität der Werktätigen zu untergraben. Andererseits spiegele der derzeitige Zustand der Gewerkschaften aber auch den mangelnden Einfluß der revolutionären Linken wider.
Harms verwies auf die Forderung der DKP zur Einführung der 30-Stunden-Woche und hob hervor, daß die DKP sich mit eigenen Materialien und Aktionen an der insbesondere von Gewerkschaftslinken angestoßenen Debatte beteiligen wird. Für die DKP sei es von besonderer Bedeutung, einen gezielten Aufbau von Betriebsgruppen zu erreichen. Hierzu will der neue Parteivorstand konkrete Schritte entwickeln.
In der Debatte wurde über Schwierigkeiten bei der Arbeit in Betriebsgruppen berichtet. Mehrheitlich wurde ein kritischeres Verhältnis zur gewerkschaftlichen Praxis angemahnt. Kommunisten seien nicht einfach nur die besseren Gewerkschafter, sondern diejenigen, die in den Gewerkschaften Perspektiven über den engen »Kampf ums Teewasser« hinaus aufzeigten. (jW)
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