Aus: Ausgabe vom 19.11.2013, Seite 2 / Inland
Katar unter Druck wegen Zwangsarbeit
Katar/Berlin. Das Emirat Katar und der Weltfußballverband FIFA sind zunehmendem internationalem Druck ausgesetzt, die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen für die Fußball-WM 2022 zu verbessern. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) forderte am Montag ein »sofortiges Ende« der »Zwangsarbeit«. In Katar gebe es 1,5 Millionen Wanderarbeiter ohne Papiere. Diese hätten »kein Recht, sich zu wehren« und »kein Recht, sich einer Gewerkschaft anzuschließen«. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte am Sonntag einen 169-Seiten-Bericht vorgelegt, der »ein alarmierendes Ausmaß an Ausbeutung bis hin zu Zwangsarbeit« konstatiert. Ein Betroffener habe beklagt, die nepalesischen Bauarbeiter würden »wie Vieh behandelt«, viele Beschäftigte erhielten monatelang keinen Lohn und würden zur Arbeit gezwungen, indem ihnen mit Abschiebung oder einem kompletten Lohnausfall gedroht werde. Die FIFA hält die Kritik für überzogen, sie habe »von den katarischen Behörden die Information bekommen, daß die Arbeitsschutzgesetze und das System verändert werden und der Prozeß dafür schon in Gang gesetzt worden ist«, teilte die FIFA ohne Nennung von Terminen für die Veränderungen mit.
(AFP/sid/jW)
(AFP/sid/jW)
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