Aus: Ausgabe vom 23.11.2013, Seite 3 / Schwerpunkt
Vorstandswahl: Außerordentlicher Gewerkschaftstag
Sieben oder fünf – die Zahl der geschäftsführenden Vorstandsmitglieder war die beim IG-Metall-Gewerkschaftstag vor zwei Jahren in Karlsruhe am heftigsten debattierte Frage. Die für eine Verkleinerung des Vorstands notwendige Zweidrittelmehrheit kam damals nicht zustande, so daß beim außerordentlichen Gewerkschaftstag, der am Sonntag und Montag in Frankfurt am Main stattfindet, erneut sieben Personen zur Wahl stehen.
Offiziell wurde der Kongreß außerhalb des vierjährigen Turnus einberufen, um die Verjüngung der IG-Metall-Spitze voranzutreiben. Tatsächlich dürfte aber die Entscheidung von Berthold Huber ausschlaggebend gewesen sein, in Karlsruhe erneut als Erster Vorsitzender anzutreten. In der IG Metall ist es üblich, daß der Zweite Vorsitzende dem Ersten nachfolgt. Würde erst beim regulären Gewerkschaftstag 2015 gewählt, könnte der bisherige Vize Detlef Wetzel wohl nicht kandidieren.
Nun also Wetzel. Bei seiner Wiederwahl zum Zweiten Vorsitzenden 2011 war der Siegerländer von den Delegierten unter anderem für seine Rolle bei der Umstrukturierung des Apparats abgestraft worden: Mit 83,8 Prozent erhielt er deutlich weniger Stimmen als Huber und Hauptkassierer Bertin Eichler, für die 96,2 bzw. 97,9 Prozent votierten.
Huber tritt nun ab. Ebenso Eichler, der sich mit Erste-Klasse-Flügen als Thyssen-Krupp-Aufsichtsrat selbst abgeschossen hat. Ebenfalls nicht mehr kandidieren wird die 62jährige Helga Schwitzer. Sie war im ausgehenden Vorstand für Tarifpolitik zuständig, entwickelte aber gegenüber den beiden Vorsitzenden kaum eigenes Profil. Anders Hans-Jürgen Urban, der immer wieder durch interessante Debattenbeiträge und schwungvolle Reden in Erscheinung trat. Der als links geltende Urban bleibt ebenso im Amt wie die erstmals in Karlsruhe gewählte Christiane Benner. Das geschäftsführende Vorstandsmitglied Jürgen Kerner kandidiert als neuer Hauptkassierer.
Zweiter Vorsitzender – und damit Wetzels potenzieller Nachfolger – soll Jörg Hofmann werden. Der Leiter des einflußreichen Bezirks Baden-Württemberg wird dem Huber-Flügel zugerechnet. Erstmals als geschäftsführendes Vorstandsmitglied kandidieren werden auch die Berlinerin Irene Schulz vom Siemens-Team der IG Metall sowie der Erfurter Bevollmächtigte Wolfgang Lemb.
(dab)
Offiziell wurde der Kongreß außerhalb des vierjährigen Turnus einberufen, um die Verjüngung der IG-Metall-Spitze voranzutreiben. Tatsächlich dürfte aber die Entscheidung von Berthold Huber ausschlaggebend gewesen sein, in Karlsruhe erneut als Erster Vorsitzender anzutreten. In der IG Metall ist es üblich, daß der Zweite Vorsitzende dem Ersten nachfolgt. Würde erst beim regulären Gewerkschaftstag 2015 gewählt, könnte der bisherige Vize Detlef Wetzel wohl nicht kandidieren.
Nun also Wetzel. Bei seiner Wiederwahl zum Zweiten Vorsitzenden 2011 war der Siegerländer von den Delegierten unter anderem für seine Rolle bei der Umstrukturierung des Apparats abgestraft worden: Mit 83,8 Prozent erhielt er deutlich weniger Stimmen als Huber und Hauptkassierer Bertin Eichler, für die 96,2 bzw. 97,9 Prozent votierten.
Huber tritt nun ab. Ebenso Eichler, der sich mit Erste-Klasse-Flügen als Thyssen-Krupp-Aufsichtsrat selbst abgeschossen hat. Ebenfalls nicht mehr kandidieren wird die 62jährige Helga Schwitzer. Sie war im ausgehenden Vorstand für Tarifpolitik zuständig, entwickelte aber gegenüber den beiden Vorsitzenden kaum eigenes Profil. Anders Hans-Jürgen Urban, der immer wieder durch interessante Debattenbeiträge und schwungvolle Reden in Erscheinung trat. Der als links geltende Urban bleibt ebenso im Amt wie die erstmals in Karlsruhe gewählte Christiane Benner. Das geschäftsführende Vorstandsmitglied Jürgen Kerner kandidiert als neuer Hauptkassierer.
Zweiter Vorsitzender – und damit Wetzels potenzieller Nachfolger – soll Jörg Hofmann werden. Der Leiter des einflußreichen Bezirks Baden-Württemberg wird dem Huber-Flügel zugerechnet. Erstmals als geschäftsführendes Vorstandsmitglied kandidieren werden auch die Berlinerin Irene Schulz vom Siemens-Team der IG Metall sowie der Erfurter Bevollmächtigte Wolfgang Lemb.
(dab)
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