Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
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Aus: Ausgabe vom 17.05.2014, Seite 16 / Aktion

Jeder Anteil zählt!

Ohne die Genossenschaft LPG junge Welt eG gäbe es heute keine jW mehr. Besonderheiten auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung
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Die Tageszeitung junge Welt und die Musikzeitschrift Melodie und Rhythmus gehören keiner Partei, keinem großen Verlag, keiner Kirche, sondern mehrheitlich der Genossenschaft LPG junge Welt eG, in der bis heute 1542 Leserinnen und Leser Mitglied sind. Als vor 19 Jahren im April 1995 die Tageszeitung junge Welt eingestellt werden sollte, haben sich Kolleginnen und Kollegen aus der Belegschaft dagegen gewehrt und die GmbH Verlag 8. Mai angemeldet. Da aber für das tägliche Herstellen und Verbreiten einer Tageszeitung sehr viel Geld benötigt wird, wurde gleichzeitig beschlossen, eine Genossenschaft zu bilden. Weil das aber komplizierter ist als die Gründung einer GmbH, war dieser Prozeß erst im Herbst 1995 abgeschlossen. Erst danach konnte mit dem Sammeln von Einlagen (Anteilen) begonnen werden. Im Frühjahr 1998 übernahm dann die Genossenschaft wie geplant die Mehrheit an der Verlag 8. Mai GmbH.

Ohne die LPG junge Welt eG hätte die junge Welt nicht bis heute überleben können. Einem Verlag, der nichts besitzt, gewährt keine Bank Kredit. Nicht einmal der damalige Schatzmeister der PDS, Dietmar Bartsch, war dazu bereit. Investitionen des Verlages konnten dann aber von der LPG junge Welt kreditiert werden – die Unabhängigkeit blieb gesichert. Durch Rangrücktrittserklärungen und Verzicht der Genossenschaft auf einen Teil der Kredite konnten immer wieder Bilanzen entlastet werden. Und wenn die Liquidität im Verlag es erforderte, wurden Überbrückungskredite zur Verfügung gestellt.

Ansonsten mischt sich die Genossenschaft nicht in die Tagesproduktion ein. Wer also glaubt, über einen oder mehrere gezeichnete Anteile Einfluß auf die Inhalte der Zeitung nehmen zu können, muß enttäuscht werden. Wenn man mal davon absieht, daß mit der ökonomischen Absicherung die inhaltliche Arbeit der Redaktion erst ungestört entwickelt werden kann.


Mindestens einmal jährlich lädt der Genossenschaftsvorstand zur Vollversammlung ein, in der Regel für den letzten Samstag im Juni. Nicht nur, weil dies die Satzung so vorschreibt, sondern auch deshalb, weil dort die Jahresabschlüsse von Verlag und Genossenschaft vorgestellt werden. In diesem Jahr gibt es zwei Besonderheiten: Die Versammlung findet bereits am Samstag, dem 21. Juni 2014, statt (wie gewohnt in der jW-Ladengalerie). Die Vorverlegung um eine Woche war nötig, um allen Genossinnen und Genossen auch den Besuch des diesjährigen UZ-Pressefestes im Revierpark Wischlingen (Dortmund) zu ermöglichen, auf dem sich auch unser Verlag und unsere Genossenschaft präsentieren. Auf unserer Vollversammlung stellen wir zusätzlich zur üblichen Tagesordnung Ergebnisse der Leserbefragung und Überlegungen für den großen Relaunch von Print- und Onlineausgabe der jungen Welt im Herbst vor. Das Treffen beginnt um 13 Uhr, zuvor besteht für die angereisten Genossinnen und Genossen die Möglichkeit, an Führungen durch die Räume der jungen Welt teilzunehmen.

Wer noch nicht Mitglied ist, kann die Zeit bis zur Vollversammlung nutzen, einen Anteil über 500 Euro zu zeichnen – und ist dann für die Versammlung teilnahme- und abstimmungsberechtigt. Dazu stellt man einen Antrag an den Vorstand. Die Unterlagen dazu können telefonisch (030/536355-0) oder schriftlich (LPG junge Welt eG, Torstraße 6, 10119 Berlin) formlos angefordert werden – oder Sie nutzen das Formular im Internet (www.jungewelt.de/unterstuetzen/genossenschaft/aufnahmeantrag.php).

Vorstand der Genossenschaft LPG junge Welt eG

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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