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Aus: Ausgabe vom 16.07.2014, Seite 15 / Antifaschismus

Neu erschienen

Von Felix Clay

Antifaschistisches Infoblatt

In diesen Tagen ist die Sommerausgabe des Antifaschistischen Infoblatts (AIB) erschienen. Schwerpunkt ist nicht nur das wetterbedingt heiße Griechenland. Das politische Klima ist dort seit dem Beginn der Wirtschaftskrise aufgeheizt. Die neofaschistische Chrysi Avgi (Goldene Morgendämmerung) wurde bei den Parlaments- und zuletzt bei der Europawahl zur drittstärksten Partei. Zwei Artikel beschäftigen sich mit der faschistischen Formation, die große Ähnlichkeiten mit der NSDAP vor 1933 aufweist. Die Goldene Morgendämmerung hat es geschafft, die verschiedenen Gruppen der griechischen extremen Rechten zu vereinen. Gleichzeitig hat die konservative Nea Dimokratia viele Punkte der Agenda der Faschisten übernommen.

Zwei weitere Beiträge stellen die antifaschistische Opposition in Griechenland vor: einen Bericht über das »Europäische Antifatreffen« in Athen, an dem Hunderte Nazigegner teilnahmen. In einem Interview beschreibt der Aktivist Aris Meligalas vom Kollektiv »Becollective« die Situation auf Kreta. Das Thema wird mit dem Artikel »Grenzenlose Menschenrechtsverletzung« zur griechischen Flüchtlingspolitik abgeschlossen. Weiterführende Literatur zu Chrysi Avgi findet sich zudem unter den besprochenen Büchern der Ausgabe.

In der Rubrik NS-Szene beleuchtet der ausführlicher Beitrag »Patriotisches Menschenmaterial« rechte Hooligan-Vernetzungen. Der Blick richtet sich auf zwei Gruppierungen, in denen »nationale Fußballrocker« und Neonazis zusammen kommen: die »GnuHonnter« sowie die Facebook-Seite »Weil Deutsche sich’s noch trau’n«. Über beide wurde zwar bereits ausführlich in den Medien berichtet, das Antifaschistische Infoblatt zeichnet aber nun die Biographien der Organisatoren nach und beschreibt das Milieu, aus dem sie stammen. Es geht vor allem um schlagkräftige Männer aus Westdeutschland, die abseits der Stadien kaum noch als Neonazis aktiv sind. In den Fankurven sind sie jedoch als die »Alten« noch immer gefürchtet. Nunmehr versuchen sie, antirassistische Initiativen mundtot zu machen.

Natürlich gibt es auch in der aktuellen Ausgabe einen Artikel über den Zustand der NPD. Erfreulicherweise kann das Antifa-Fachmagazin über »Personalquerelen in der NPD« berichten. Selten war die Partei so zerrüttet wie momentan.




Antifaschistisches Infoblatt, Ausgabe 103, 60 Seiten, 3,50 Euro

www.antifainfoblatt.de

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