Lektion 8: Geschichte der DDR
Der ostdeutsche Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel textete »Vielleicht wird uns dereinst verziehn/Wir stammen aus dem Unrechts-, dem Unrechts-, dem Unrechtsregime!« Verzeihung hat die am 7. Oktober 1949 gegründete Deutsche Demokratische Republik nach ihrem Dahinscheiden am 3. Oktober 1990 nicht zu erwarten. Je länger sie tot ist, desto wilder und grotesker wird die Jagd in bundesdeutschen Medien und Behörden auf das Gespenst, das umgeht. Ein Grund ist ihre Geschichte: Die DDR entstand aus den Trümmern, die der deutsche Faschismus hinterlassen hatte – ohne wirtschaftliche Hilfe. Im Gegenteil, sie bezahlte die Reparationen für den Zweiten Weltkrieg allein und war von Anfang an Ziel wildester Attacken aus dem Westen – mehrfach bis an den Rand eines Atomkrieges. Irgendwann in den 70er Jahren begann der Niedergang, der viele innere und äußere Ursachen hatte. Der Dichter Peter Hacks befand nach dem Ende in »Das Vaterland«: »Wie lob ich es? Wie enden, wie beginnen?/Ich sage, es war ganz und gar bei Sinnen.« Das schreckt selbstverständlich Leute, die heute den Ton angeben.
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
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Weder wahr noch unwahr
vom 16.08.2014