Aus: Ausgabe vom 10.09.2014, Seite 3 / Schwerpunkt
Tag der Mahnung: Radkorso statt Manifestation
Am kommenden Sonntag wird in Berlin zum 25. Mal der »Tag der Erinnerung und Mahnung« begangen. Er gehört zu den größten regelmäßigen Veranstaltungen, die das Gedenken an die Opfer des Naziregimes und die Auseinandersetzung mit Rassismus und Neonazismus verbinden. Mit dem Aktionstag gelang es, den »Tag der Opfer des Faschismus« nach 1990 weiterzuführen und ihm ein »neues Gesicht« zu geben, wie die Veranstalter auf ihrer Webseite betonen.
2010 war der Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg an seinen historischen Veranstaltungsort zurückgekehrt, den Lustgarten zwischen Dom und Nationalgalerie in Berlin-Mitte. Wegen umfassender Bauarbeiten dort wurden die Aktivitäten auf das Tempelhofer Feld verlegt, auch um an das Berliner Konzentrationslager Columbiahaus und die Zwangsarbeiter zu erinnern, die dort für die Rüstungsindustrie der Nazis arbeiten mußten. In der Stadtmitte wie auf dem ehemaligen Flughafengelände fanden Infostände diverser linker Gruppen und Diskussionsrunden regen Publikumszuspruch. Ausgerechnet 2014, da sich der Beginn Ersten Weltkriegs zum 100. Mal und der des Zweiten Weltkriegs zum 75. Mal jährt, verzichten die Antifaschisten in Berlin auf eine zentrale Manifestation. Man verlegt sich statt dessen aufs Radeln durch die Hauptstadt. »In diesem Jahr werden wir etwas Neues ausprobieren«, preist Hans Coppi im Namen des Vorbereitungskreises die Dezentralisierung. »Statt einer Veranstaltung an einem festen Platz mit Bühne, Zelt und euren Infoständen wollen wir die Erinnerung an Verfolgung und Widerstand in diesem Jahr auf die Straßen Berlins tragen.« Nach einer Auftaktkundgebung am Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma um 12 Uhr soll es einen »großen antifaschistischen Fahrradkorso vorbei an Orten von Verfolgung und Widerstand während des Faschismus quer durch Berlin mit Zwischenstopps« geben. Die Tour soll mit einem Abschlußfest in Kreuzberg im Biergarten »Jockel« am Landwehrkanal enden. »Für Menschen, die nicht mehr so gut Rad fahren können, wollen wir einen Bus organisieren«, so Coppi.
Man sei sich bewußt, damit einen »harten Schnitt zu den liebgewonnenen Gewohnheiten der letzten Jahre« einzuleiten. Aber man wolle eine Diskussion anstoßen, »wie wir im kommenden Jahr ›unseren Tag‹ gemeinsam zeitgemäß und würdig begehen und in die Berliner Stadtgesellschaft hineinwirken können«.
2010 war der Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg an seinen historischen Veranstaltungsort zurückgekehrt, den Lustgarten zwischen Dom und Nationalgalerie in Berlin-Mitte. Wegen umfassender Bauarbeiten dort wurden die Aktivitäten auf das Tempelhofer Feld verlegt, auch um an das Berliner Konzentrationslager Columbiahaus und die Zwangsarbeiter zu erinnern, die dort für die Rüstungsindustrie der Nazis arbeiten mußten. In der Stadtmitte wie auf dem ehemaligen Flughafengelände fanden Infostände diverser linker Gruppen und Diskussionsrunden regen Publikumszuspruch. Ausgerechnet 2014, da sich der Beginn Ersten Weltkriegs zum 100. Mal und der des Zweiten Weltkriegs zum 75. Mal jährt, verzichten die Antifaschisten in Berlin auf eine zentrale Manifestation. Man verlegt sich statt dessen aufs Radeln durch die Hauptstadt. »In diesem Jahr werden wir etwas Neues ausprobieren«, preist Hans Coppi im Namen des Vorbereitungskreises die Dezentralisierung. »Statt einer Veranstaltung an einem festen Platz mit Bühne, Zelt und euren Infoständen wollen wir die Erinnerung an Verfolgung und Widerstand in diesem Jahr auf die Straßen Berlins tragen.« Nach einer Auftaktkundgebung am Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma um 12 Uhr soll es einen »großen antifaschistischen Fahrradkorso vorbei an Orten von Verfolgung und Widerstand während des Faschismus quer durch Berlin mit Zwischenstopps« geben. Die Tour soll mit einem Abschlußfest in Kreuzberg im Biergarten »Jockel« am Landwehrkanal enden. »Für Menschen, die nicht mehr so gut Rad fahren können, wollen wir einen Bus organisieren«, so Coppi.
Man sei sich bewußt, damit einen »harten Schnitt zu den liebgewonnenen Gewohnheiten der letzten Jahre« einzuleiten. Aber man wolle eine Diskussion anstoßen, »wie wir im kommenden Jahr ›unseren Tag‹ gemeinsam zeitgemäß und würdig begehen und in die Berliner Stadtgesellschaft hineinwirken können«.
Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg, Sonntag, den 14. September 2014, 12 bis 19 Uhr
www.tag-der-mahnung.de
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