Aus: Ausgabe vom 20.09.2014, Seite 6 / Ausland
IS erobert kurdische Dörfer
Kobani. Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) haben bei einem Großangriff auf den kurdischen Kanton Kobani im Norden Syriens bis zum Donnerstag abend 21 Dörfer unter ihre Kontrolle gebracht. Tausende Bewohner versuchten, sich über die Grenze zur Türkei in Sicherheit zu bringen. Nachdem der Vormarsch des IS im Nordirak vorerst gestoppt wurde, konzentriert sich die islamistische Miliz nun auf das Rojava genannte kurdische Siedlungsgebiet in Syrien. Der IS setzt dabei zuvor im Irak erbeutete Panzer und Artillerie sowie Streumunition ein. Die Bevölkerung der Enklave Kobani, zu der neben Kurden und Arabern auch Turkmenen und Armenier zählen, ist durch Flüchtlinge aus anderen Landesteilen von 350000 Menschen vor dem Krieg auf über eine halbe Million angewachsen. Der IS hat inzwischen die Stadt Kobani von der Wasser- und Stromversorgung abgeschnitten. »Bei Fortdauer der Angriffe besteht die Gefahr, daß die Region um Kobani unter die Kontrolle des IS geraten könnte. Dies würde zur Folge habe, daß Tausende Menschen massakriert werden und Hunderttausende Menschen fliehen müßten«, warnte Saleh Gheddo, der Außenminister des kurdischen Nachbarkantons Cazire.
Am Mittwoch beriet der aus der militärischen und zivilen Führung des Landes gebildete Nationale Sicherheitsrat der Türkei über die Bildung einer Puffer- und Flugverbotszone entlang der Grenze zu Syrien. Es wird damit gerechnet, daß Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan diesen Vorschlag am Montag in New York vor dem UN-Sicherheitsrat vertreten wird. Die regierungsnahe Tageszeitung Sabah machte am Freitag deutlich, daß sich eine solche nach Nordsyrien reichende Pufferzone gegen Luftangriffe der syrischen Armee auf die bewaffneten Regierungsgegner richten würde. Nick Brauns
Am Mittwoch beriet der aus der militärischen und zivilen Führung des Landes gebildete Nationale Sicherheitsrat der Türkei über die Bildung einer Puffer- und Flugverbotszone entlang der Grenze zu Syrien. Es wird damit gerechnet, daß Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan diesen Vorschlag am Montag in New York vor dem UN-Sicherheitsrat vertreten wird. Die regierungsnahe Tageszeitung Sabah machte am Freitag deutlich, daß sich eine solche nach Nordsyrien reichende Pufferzone gegen Luftangriffe der syrischen Armee auf die bewaffneten Regierungsgegner richten würde. Nick Brauns
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