Erinnerung an Giuliani
In mehreren italienischen Städten fanden am Dienstag Demonstrationen zum Gedenken an den in der vergangenen Woche getöteten Demonstranten Carlo Giuliani statt. Der 23jährige war am Freitag bei Auseinandersetzungen während des G-8-Gipfels von einem Polizisten erschossen worden.
Unterdessen mehren sich die Berichte, wonach die italienischen Sicherheitskräfte festgenommene Globalisierungsgegner mißhandeln. In einem dramatischen Appell aus Genua ist von Folter in Amtsstuben und Arrestzellen die Rede. Mehr als 300 Menschen wurden in den vergangenen Tagen inhaftiert. Auch am Dienstag setzte die italienische Polizei ihre Verhaftungswelle fort und durchkämmte Campingplätze in und um Genua auf der Suche nach »Verdächtigen«. Mittlerweile wurden 68 Deutsche verhaftet, erklärte das BRD-Generalkonsulat in Mailand gegenüber jW.
Bündnis 90/Die Grünen haben am Dienstag eine internationale Kommission zur Untersuchung der Ereignisse rund um den G-8-Gipfel gefordert. Der innenpolitische Sprecher Cem Özdemir und der Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele erklärten in Berlin, der Tod eines Demonstranten, die Proteste und die Polizeieinsätze seien »keine rein inneritalienische Angelegenheit«.
(jW)
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