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Aus: Ausgabe vom 25.10.2014, Seite 16 / Aktion

Online-Logbuch (3)

Relaunch
Von Peter Steiniger

Ein Relaunch ist kein Ponyhof. Das gilt auch für unseren vom 4. Oktober. Nach einer solchen Neugestaltung der Internetausgabe einer Tageszeitung, die über viele Jahre gewachsen ist, die etliche Um- und Anbauten erfahren hat, läuft es nicht gleich so, wie man es sich vorstellt. Die »Operation Sputnik« war ein kühnes Unterfangen, auch ohne Amis im Nacken, russische Improvisationskunst eingeschlossen, und die Kuh ist noch ein ganzes Stück weit auf dem Eis.  Das bekommen leider nicht nur wir durch hohe Arbeitsbelastung, sondern an der einen oder anderen Stelle auch Sie zu spüren. Doch immerhin: Der Vogel fliegt.

Die enge Verbundenheit von Leserinnen und Lesern mit der jungen Welt ist eine ihrer Besonderheiten und Stärken. Neben überwiegendem Lob für das hübsche Design und aktuellere Berichte zeigt sich diese starke Anteilnahme auch in sehr reger Kommunikation, in zahlreichen Verbesserungsvorschlägen und in mancher Kritik. Etliches davon werden wir sicher aufgreifen.

Neben der inhaltlichen Arbeit steht zunächst im Vordergrund, unseren Lesern und Abonnenten wieder alle gewohnten Extras zur Verfügung zu stellen. Viele an uns gerichtete Fragen beginnen mit Wann. Wann wird das Archiv wieder unkompliziert zugänglich sein, wann die Zeitung auch wieder per Mail versandt, wann sind die Feeds wieder nutzbar. Das sind gute Fragen. Mit diesen im Gepäck statteten wir unseren Webentwicklern von der Firma Rabotnik am Mittwoch einen kurzen, aber intensiven Arbeitsbesuch in Kopenhagen ab. Sie sind nicht faul im Staate Dänemark, und ein neuer Programmierer, mit gerahmter Brille und allem Drum und Dran, verstärkt das Team unserer Freunde und macht mächtig Dampf. Bei Kaffee, Coke und Smørrebrød rauchten die Köpfe. Gemeinsam wurden Wege zu Lösungen und Zwischenlösungen beraten. Bald können wir tatsächlich mehr als nur bald sagen. Newsletter und Email-Abo stehen ganz oben auf der Liste.  

Nicht die noch vorhandenen und lösbaren Probleme, sondern ihre vielen Stärken im Print und online machen diese Zeitung aus. Und es geht voran, Schritt für Schritt.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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