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Aus: Ausgabe vom 22.12.2014, Seite 10 / Feuilleton

Kunst, hör auf, zu reisen

Bernhard Maaz, der künftige Chef der Pinakotheken in München möchte verhindern, dass die dortigen Kunstwerke so viel reisen müssen. »Wir müssen genau überlegen, was wir etwa historischen Holztafeln zumuten dürfen«, sagte der designierte Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München. »Wir sollten im Bewusstsein halten, dass in Zeiten allgemeiner Mobilität nicht die Cranach-Tafel zum Publikum reisen muss, sondern das Publikum zur Cranach-Tafel.« Es gebe immer wieder Verschleiß, wenn Kunst verschifft, geflogen und gefahren werde. »Und wir sind verpflichtet, die Werke so gut wie möglich für die Nachwelt zu erhalten«, erklärte Maaz. Im Übrigen dürfe ein Besucher nicht überraschend vor einer leeren Wand stehen, weil Bilder ausgeliehen sind: »Wenn ein Besucher nach drei Jahren noch einmal ins Museum kommt, soll er die Bilder wieder vorfinden, die ihn beeindruckt haben.« (dpa/jW)

 

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