Schweizer Notenbank löst sich vom Euro
Zürich. Die Schweizer Notenbank (SNB) hat eine radikale Kehrtwende vollzogen und den Mindestkurs des Franken zum Euro abgeschafft. Die Währungshüter begründeten ihre überraschende Entscheidung am Donnerstag mit dem immer stärker werdenden US-Dollar und dem anhaltend fallenden Euro. Dies hätte bei einem Festhalten an dem Mindestkurs von 1,20 Franken anhaltend starke Interventionen zur Folge gehabt.
»Es machte keinen Sinn, eine wirtschaftlich nicht nachhaltige Politik weiterzuführen«, sagte der SNB-Präsident Thomas Jordan. Experten und die Schweizer Wirtschaft kritisierten die Entscheidung. Die dortige Börse reagierte schockiert und sackte zeitweise bis zu 14 Prozent ab. Auch der Euro setzte seine Talfahrt fort.
Experten befürchten, dass die Schweizer Exportwirtschaft in Bedrängnis gerät, wenn der Euro zum Franken nicht wieder aufwertet. Am Donnerstag sackte die Einheitswährung weiter ab und notierte erstmals seit August 2011 zeitweise bei einem Franken. (Reuters/jW)
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