Gegründet 1947 Mittwoch, 22. Januar 2025, Nr. 18
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 03.12.1997 / Ausland

Meldungen

59 Todesopfer bei Grubenunglück

TEGUCIGALPA. Die Liberale Partei in Honduras stellt weiterhin den Präsidenten: Carlos Flores Facusse gewann die Wahl nach Auszählung von mehr als der Hälfte aller Stimmen. Der 47jährige erzielte Hochrechnungen vom Montag zufolge 53 Prozent. Seine Konkurrentin Nora Gunera de Melgar von der Nationalpartei kam auf 43 Prozent. Sie ist die Witwe eines früheren Regierungschefs, der von den Streitkräften gestützt worden war. Auch bei der Parlamentswahl lag die Liberale Partei den Angaben der zuständigen Kommission zufolge in Führung. Die Wahlbeteiligung lag bei 75 Prozent. Neben dem Präsidenten und den 128 Abgeordneten des Parlaments wählte die hondurianische Bevölkerung auch alle 297 Bürgermeister des Landes direkt.

(AP/jW)

BOGOTA. Nach der neuerlichen Mordwelle rechtsgerichteter Paramilitärs in Kolumbien will die Regierung in Bogota energischer als bisher gegen die Täter vorgehen. Präsident Ernesto Samper kündigte am Montag die Gründung einer Spezialeinheit aus Polizei und Geheimdienst gegen die Todesschwadronen an. Auch Angehörige von Armee und Polizei, die mit den Paramilitärs gemeinsame Sache machen, sollen zur Rechenschaft gezogen werden. In Kolumbien verübten rechtsextreme Paramiltärs seit dem 21. November vier Massaker, bei denen 42 Menschen getötet wurden.

Verteidigungsminister Gilberto Echeverri äußerte am Montag die Vermutung, hinter den Blutbädern stehe eine politische Strategie. Die Todesschwadronen wollten damit ihre Verhandlungsposition in Friedensgesprächen mit Regierung und Guerilla stärken. (AFP/jW)

MOSKAU. Eine gewaltige Schlagwetterexplosion hat am Dienstag 59 Arbeitern in dem sibirischen Kohlebergwerk Sirjanowskaja bei Nowokusnezk, rund 500 Kilometer nördlich der mongolischen Grenze, das Leben gekostet. Acht Arbeiter der 67 Mann umfassenden Schicht galten nach stundenlanger Suche noch als vermißt. Die Situation des Bergbaus im Kusbass-Becken sei katastrophal, sagte Gouverneur Aman Tulejew. Die Zahlung der Löhne sei fünf bis sechs Monate im Rückstand, und mangels öffentlicher Unterstützung sei die Zahl der Mineninspekteure, Sicherheitsingenieure und Rettungseinsatzkräfte in der Region verringert worden.