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Aus: Ausgabe vom 30.05.2015, Seite 16 / Aktion

Umsteigen, bitte!

Zeitung als Luxusgut? Das jW-Abonnement soll bezahlbar bleiben

Die Tageszeitung junge Welt ist nicht nur inhaltlich außergewöhnlich: Entgegen den Trends verliert sie im Einzelverkauf am Kiosk und beim Abonnement nicht dramatisch wie andere – sondern kann sogar noch zulegen. Allerdings ist sie mit gut 19.000 verkauften Exemplaren noch eine von den kleinen Tageszeitungen im Lande.

Wie alle anderen trifft uns aber die Verteuerung bei Herstellung und Vertrieb der täglichen Ausgabe hart. Andere Zeitungen versuchen, ihre Probleme durch drastische Preisanhebungen zu lösen. Aufschläge können auch wir für die Zukunft nicht ausschließen. Wir wollen aber vermeiden, daß das Zeitungsabonnement zum Luxusgut  wird. Diese Preispolitik hat dazu geführt, daß wir von der einstmals teuersten überregionalen Tageszeitung zur günstigsten geworden sind.

Damit das so bleiben kann, dafür müssen Voraussetzungen erfüllt werden: Die wichtigste ist, daß alle, die die junge Welt schätzen, sie auch abonnieren. Unseren Leserinnen und Lesern der Print- und der Onlineausgabe dürfte klar sein, daß das Machen einer Zeitung teuer ist. Und wenn die unabhängig bleiben soll, müssen die Kosten für das Produkt im wesentlichen über Einnahmen aus Abonnements gedeckt werden. Denn die beste politische Einschätzung und interessante journalistische Beiträge können auf Dauer nur erarbeitet und verbreitet werden, wenn die Ökonomie stimmt. Bei möglichst vielen zahlenden Leserinnen und Lesern verteilen sich diese Kosten eben auch auf viele Schultern.

Der zweite Ansatz aber ist der solidarische Umgang unserer Leserinnen und Leser untereinander. Der zeigt sich daran, daß all jene, die es sich finanziell leisten können, für ihr Abonnement den Normal- oder Solipreis wählen! Damit wird möglich, daß wir zudem einen ermäßigten Sozialpreis anbieten können. Auch der ist für Menschen mit geringem Einkommen noch eine finanzielle Belastung – er erhöht aber die Chance, das Abo finanzieren zu können. Deshalb bitten wir an dieser Stelle regelmäßig darum, auf eine höhere Preisklasse umzusteigen – wenn es das eigene Budget es zulässt. Dazu genügt ein Anruf bei unserem Aboservice (0 30/53 63 55-82) oder eine formlose E-Mail an abo@jungewelt.de). Sie können aber auch das Formular auf dieser Seite oder das im Internet nutzen (www.jungewelt.de/abo).

Besonders vorbildlich klappt das übrigens bei unseren Onlineabonnenten. Mit Abstand am meisten gebucht wird hier der Normalpreis. Soli- und Sozialabo halten sich ziemlich genau die Waage. Und das alles, obwohl für das ermäßigte Sozialabo keinerlei Nachweis (Studentenausweis, Hartz-IV- oder Rentenbescheid) benötigt wird. Denn wir wissen, daß die finanzielle Situation in den Haushalten noch durch viele andere Faktoren bestimmt wird. Nicht wenige Printabonnenten, die zusätzlich ein Onlineabo bestellen und deshalb den besonders günstigen Preis von nur fünf Euro monatlich wählen könnten, zahlen freiwillig mehr. Deshalb möchten wir an dieser Stelle nicht nur um einen Umstieg bitten – sondern uns bei unseren Leserinnen und Lesern für diese Einstellung bedanken: Nicht nur die Zeitung ist außergewöhnlich!

Verlag, Redaktion, Genossenschaft

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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