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Aus: Ausgabe vom 23.07.2015, Seite 5 / Inland

Pro Asyl kritisiert Ablehnungsquoten

Ingolstadt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) will seine Arbeit verstärkt auf Antragssteller aus den Westbalkanstaaten konzentrieren, um die Fallzahlen zu senken. »Die hohe Zahl der aussichtslosen Flüchtlinge aus diesen Ländern bindet Kräfte, die wir brauchen, um uns um Menschen aus Krisenregionen zu kümmern«, sagte BAMF-Präsident Manfred Schmidt dem Donaukurier vom Mittwoch. Insgesamt habe es seit Anfang des Jahres rund 190.000 Asylanträge in Deutschland gegeben, von denen 78.000 aus Staaten des Westbalkan gekommen seien. Die Organisation »Pro Asyl« kritisierte unterdessen die hohen Ablehnungsquoten für Asylbewerber aus diesen Ländern. Der stellvertretende Pro-Asyl-Geschäftsführer Bernd Mesovic sagte am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP, eine schlechte wirtschaftliche Lage allein sei zwar rechtlich kein Asylgrund. Aber bestimmte Bevölkerungsgruppen aus diesen Ländern seien massiven Übergriffen ausgesetzt. Bezogen auf Roma aus Bosnien und Serbien könne von einem »strukturellen Ausschluss« aus der Gesellschaft gesprochen werden. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund lobte hingegen den Vorstoß von CSU-Chef Horst Seehofer, Asylbewerber aus Balkanstaaten künftig in gesonderten Einrichtungen in Grenznähe zu internieren. So könnten Städte und Gemeinden entlastet werden, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg am Mittwoch im WDR-Hörfunk.(dpa/AFP/jW)